Architekten und Hauseigentümerinnen setzen meistens auf eine breite Geröllschicht entlang der Hausmauer. Dabei ist dies ein absolut einmaliger Standort für Stauden, die Nässe verabscheuen, dafür dauerhaft blühen und sonnenhungrig sind. Pflanzen aus Steppengebieten mit wenig Niederschlägen sind hierfür bestens geeignet. Als Beispiel eine Bepflanzung, die erfrischend wirkt in ihren gelbgrünen und silbrigen Tönen. Anreicherungen mit anderen Farben ist erlaubt.
Silberlaubiger Blattschmuck
Silbriges Laub ist ein Verdunstungsschutz.Es zeichnet Pflanzen aus, die sich an trockenen Standorten schützen und sparsam mit Wasser umgehen müssen. Auch nadelartiges Laub, wie auch ätherische Öle schützen vor Verdunstung. Solche Pflanzen aus Steppengebieten oder aus dem Mittelmeerraum sind für trockene Plätze geeignet.
Für die trocken-heisse Hausmauer bieten sich silberlaubige Arten an wie Wermut, der beispielsweise im Wallis an südexponierten Hängen gedeiht. Daneben gibt es weitere dekorative Artemisien. Die Eberraute duftet aromatisch herb und ist eine schöne Strukturpflanze, während die Silberraute durch andere Stauden hindurchkriecht und deren kleinere Schwester die Polster-Silberraute ‹Nana› niedrige Polster bildet. Als höher wachsende Arten bieten sich die Elfenbeindistel und der Mondfenchel an. Beide bilden im ersten Jahr eine Blattrosette, um im zweiten Jahr zu blühen.
Ebenfalls silberlaubig, jedoch mit breiten Blättern, ist der Küchensalbei. Riesige Blätter bildet die Sorte 'Oeschberg', bestens geeignet für "Müslichüechli". Gesellt man noch silberlaubigen Felsen- oder Berg-Mauerpfeffer hinzu, der rasch Kahlstellen abdeckt, ist die Hausmauer-Rabatte gut bestückt mit Silbertönen und verschiedenartigsten Blattformen und -texturen.
Stauden für die Hausmauer
| Silberlaubige Arten |
lateinischer Name |
Bemerkungen |
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Wermut |
Artemisia absinthium | Mit filigranerem Laub 'Lambrook Mist' |
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Eberraute |
Artemisia abrotanum | Filigranes Blattwerk, stark riechend |
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Elfenbeindistel |
Eryngia giganteum |
Straff aufrechte, stachelige Schönheit |
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Mondfenchel |
Seseli gummiferum | Kurzlebiger Doldenblütler |
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Salbei |
Salvia officinalis (und andere) |
Sorte 'Oeschberg' ist grosslaubig |
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Federgras |
Nasella tenuissma | Filigran, flauschig, unverzichtbar |
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Blaustrahlhafer |
Helictotrichon sempervirens | Blausilbrig bereiftes Laub |
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Schafschwingel |
Festuca valesiaca | Blau bereift |
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Gelbgrün blühende Arten |
lateinischer Name |
Bemerkungen |
| Walzen-Wolfsmilch | Euphorbia myrsinites |
Blüht ab März, silberlaubig |
| Gold-Wolfsmilch | Euphorbia polychroma |
Laub grün, Blüte gelbgrün |
| Steppen-Wolfsmilch | Euphorbia seguieriana ssp. niciciana | Spätblühend, ausdauernd |
| Sichelblättriges Hasenohr | Bupleurum falcatum | Filigran mit vielen Blüten, kann sich versamen |
Quelle Ruth Bossardt
Wolfsmilch und Hasenohren
Dazu gesellt man Pflanzen mit gelbgrünem Laub oder Blüten. Den Auftakt im Frühling bildet die Walzen-Wolfsmilch. Wenn später die Samenstände unschön werden, schneidet man die verblühten Triebe zurück. Aber Achtung: Bitte Handschuhe anziehen plus Brille. Es kann zu phototoxischen Reaktionen kommen. Die austretende Milch auf der Haut ist schädlich. Später beginnt die Gold-Wolfsmilch in gleichen Farbtönen zu blühen und im Hochsommer folgt noch die Steppen-Wolfsmilch. Dazwischen streut man einige Pflanzen des Sichelblättrigen Hasenohrs. Dieses verwebt sich zwischen die anderen Stauden mit seinen kleinen Blüten. Was nun noch fehlt sind Gräser, beispielsweise das Wimper-Perlgras Melica ciliata, der Walliser Schwingel, bei genügend Platz auch der Blaustrahlhafer und unbedingt das grünlichgelbe zarte Federgras Nasella tenuissima. Als Herbstblüher wählt man zusätzlich die Weisse Fetthenne.