Der Tag war lang, der Hunger ist gross – aber vor dem Essen muss nun mal gekocht werden. Ein Vorrat an einfachen Rezepten ist Gold wert, wenn die Zeit knapp ist. Das allein reicht aber nicht aus.

Es braucht Organisation

Eine gute Planung vereinfacht das Kochen massiv. Denn das beste Rezept nützt nichts, wenn die Zutaten nicht vorhanden sind oder bei minus 18 Grad im Tiefkühler liegen. Es muss kein vollständiger Wochenmenüplan sein, wertvoll ist schon eine Kochskizze für die nächsten zwei, drei Tage. «Ruckzuck kochen geht nicht ohne Organisation», formuliert es Marlis Hodel vom LZ Liebegg in Gränichen. Planung sorgt zudem für Abwechslung und Ausgewogenheit beim Essen, die beim spontanen Kochen eher zu kurz kommen. Wer plant, kann vorhandene Resten in die Mahlzeiten einbeziehen, das ist eine hervorragende Möglichkeit für effizientes Kochen.

 

Ideen für Resteverwertung

  • Kartoffeln: Gschwellti raffeln und mit Sauerkraut oder Lauch und einem Guss aus Rahm, Eiern und Käse im Ofen überbacken; Salzkartoffeln als Bratkartoffeln wärmen.
  • Teigwaren: Als Salat zubereiten und nach Belieben mit Gemüse, Fleisch, gekochten Eiern und Käse anreichern; mit Gemüse und/oder Fleisch in der Pfanne rührbraten; im Ofen mit einer Käse- oder Hackfleischsauce überbacken.
  • Reis: Mit Gemüse und/oder Fleisch als Salat zubereiten oder in der Pfanne rührbraten.
  • Mais: Als Maispizza mit Gemüse, Tomatensauce und Mozzarella im Ofen überbacken. 

Geeignete Hilfsmittel

Geeignete Hilfsmittel, die dem Bedarf angepasst sind, verkürzen die Zubereitungszeit. Ein Stabmixer ist schnell zur Hand und kommt direkt im Kochgeschirr zum Einsatz. Bei grösseren Mengen und festerem Püriergut ist eine leistungsfähige Küchenmaschine mit Mixaufsatz effizienter, dafür dauert der Abwasch länger. Für Kartoffelstock braucht es nicht unbedingt die flotte Lotte. Schneller geht es, mit dem Handrührgerät mit den  Rührbesen die gekochten Kartoffeln gleich zusammen mit den übrigen Zutaten zu verarbeiten. 

Anzahl Personen beachten

Für eine grosse Runde am ­Esstisch eignen sich andere Rezepte als für den Zweipersonenhaushalt. Omeletten beispielsweise sind in kleinen Mengen rasch gebraten. Wer hingegen ein Dutzend Eier verkocht, braucht auch bei gleichzeitigem Einsatz von zwei Bratpfannen seine Zeit. Käseschnitten sind in kleinen Mengen rasch parat, zudem eine willkommene Verwertung von nicht mehr ganz frischem Brot. Bei einer grossen Runde ist aber ein Käsekuchen auf dem grossen ­Kuchenblech effizienter. Eine klassische Rösti, in der Pfanne gebraten, reicht kaum für eine grössere Gruppe. Hier ist Ofenrösti die zeitsparende Alternative.

Vorrat bewirtschaften

Ein durchdachter Lebensmittelvorrat vereinfacht das Kochen. Was für ein Glück in hektischen Zeiten, eine Gemüsemischung, eine Bolognese-Sauce oder sogar eine fixfertige Lasagne für den nächsten Tag aus dem Tiefkühler nehmen zu können! Oder zu den Kartoffeln ein Glas Curry-Zucchetti, zu den Hörnli ein Glas Apfelmus aus dem Vorratsschrank. Der Vorrat verdient eine gute Bewirtschaftung. «Es ist wichtig, sich regelmässig einen Überblick über die Vorräte zu verschaffen und diese bei der Menüplanung einzubeziehen», erklärt Marlis Hodel. Insbesondere im Tiefkühler drohen Nahrungsmittel vergessen zu gehen. Hier hilft es, eine Liste zu führen.  

Zeit sparen beim Anrichten

Für das Anrichten lässt sich viel Zeit aufwenden – oder einsparen. Eine Käseplatte zu Gschwellti sieht schön aus. Aber eigentlich kann sich jeder am Tisch sein Stück Käse selber abschneiden, von der gewünschten Sorte und Grösse, ohne dass Resten übrig bleiben.Auch die Omeletten oder Tortillas müssen nicht fertig gerollt aufgetischt werden. Wenn sie jeder selber füllt, kann er sich zudem Extrawünsche gönnen, etwa bei der Sauce.

Ausgewogen essen

Bei schnellen Mahlzeiten wie Kafi Complet kommt häufig das Gemüse zu kurz. Marlis Hodel rät zur Beilage von gerüsteten Gemüsehäppchen wie Karottenstäbchen oder Tomatenschnitzen. Obst wie Birnen, Trauben und Zwetschgen passen zu vielen einfachen Mahlzeiten. Wenn Rohkost schwer im Magen liegt, ist Ofengemüse eine feine Alternative: Gerüstetes Gemüse wie Peperonischnitze und Pilze wird im Ofen auf der Grillstufe kurz erhitzt und danach pur oder an einer leichten Salatsauce serviert. Auch Resten von gekochtem Gemüse schmecken an einer Vinaigrette oder Salatsauce.

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Apropos Salatsauce: Sie muss nicht jeden Tag frisch zubereitet werden. Im Kühlschrank hält sich eine grössere Portion locker eine Woche, ohne rohe Zutaten wie Eier, Zwiebeln und Kräuter noch länger.

Proteinbedarf decken

Marlis Hodel erinnert auch daran, den täglichen Proteinbedarf zu decken. Schwangere, ältere Menschen und Jugendliche im Wachstum haben einen höheren Bedarf. Auch wer wenig oder kein Fleisch isst, muss auf genügende Deckung achten. Eine gemischte Kost erhöht die Wertigkeit des Nahrungsproteins für den menschlichen Körper. So sind insbesondere Milchprodukte und Hülsenfrüchte wertvolle Komponenten einer Mahlzeit und ergänzen andere Zutaten wie Kartoffeln, Getreide und Mais ideal.

 

Schnelle Gerichte

Peperoni-Sauce zu Teigwaren oder Reis: 1 Zwiebel und 3 Peperoni fein würfeln und in der Bratpfanne dämpfen; mit 2 EL Rapsöl und 3 EL Rotweinessig mischen; mit Salz, Pfeffer und Kräutern abschmecken. Wer mag, brät sich dazu ein Pouletbrüstchen oder ein Schnitzel.

Käse-Speck-Kartoffeln: 800 g Gschwellti vom Vortag schälen und halbieren, Schnittflächen mit Paprika und Pfeffer würzen; eine Scheibe Käse zwischen die Kartoffelhälften legen und jede Kartoffel mit einer Specktranche umwickeln. Im Ofen bei 220 Grad zirka 12 Minuten backen. In Stücke geschnittenes Gemüse (Pilze, Zwiebeln, Zucchetti usw. ) mit Öl und Salz mischen und mitbacken.