An funktionale Regenbekleidung für die Arbeit, die Freizeit und den Sport stellen wir hohe Anforderungen. Sie soll uns vor Nässe schützen, gleichzeitig auch atmungsaktiv sein, damit die Hautfeuchtigkeit nach aussen dringen kann und wir innen trocken bleiben. 

Lieber mehr als weniger

"Gore-Tex" hiessen die ersten wasser- und winddichten Textilien, die auch gleichzeitig dampfdurchlässig waren. Sie nützen dafür physikalische Bedingungen aus: Die Wassertropfen sind etwa 20'000 mal so gross wie die Poren in einer Gore-Tex-Membran. Entsprechend können sie nicht ins Gewebe eindringen. Körperfeuchtigkeit kann hingegen als Wasserdampf die Membrane passieren, da sie viel kleiner als Wassermoleküle sind. Der Schweiss kann so von der Haut weg nach draussen abtransportiert werden. Die Haut bleibt trockener und kühlt weniger aus. Neben "Gore-Tex" gibt es inzwischen andere Marken, die ebenfalls Funktionstextilien herstellen, vorab Sympatex und Hipora.

Funktionsbekleidung ist teuer. Doch wer sich bei Wind und Wetter draussen bewegt, möchte nicht auf solche Bekleidung verzichten. Umso wichtiger ist es, sie richtig zu pflegen, damit sie möglichst lange trocken hält. Eine einzige falsche Wäsche kann die Funktionalität zerstören. Das heisst jedoch nicht, dass man sie möglichst wenig waschen sollte. Im Gegenteil: Auch wenn die Kleidungsstücke von aussen gesehen nicht schmutzig sind, sollten sie je nach Gebrauch ein- bis viermal pro Jahr gewaschen werden. Schweiss, Körperfette, Öle können die Durchlässigkeit der Membrane von innen vermindern und damit die Funktionalität einschränken. Als wichtigste Grundregel bei der Pflege gilt: Die eingenähten Pflegeanweisungen des Herstellers beachten. 

Die richtige Pflege 

Die Websites von bekannten Marken, die Funktionsbekleidung anbieten, liefern gute Tipps und Tricks zur Pflege der Textilien. Die Anleitungen können etwas voneinander abweichen, je nach Zusammensetzung der Textilien und verwendeten Membrane. Die folgenden Tipps sind entsprechend als allgemeine Hinweise zu verstehen.

Waschen: 

  • Alle Reiss- und Klettverschlüsse schliessen. 
  • Maschine nicht füllen, denn schwimmen die Textilien in viel Waschlauge, reiben sie sich weniger aneinander. 
  • Flüssiges Feinwaschmittel ohne Weichspüler, Parfüm, Bleichmittel oder ätzende Zusätze wählen. Es gibt im Handel Spezialwaschmittel für Funktionsbekleidung.
  • Bei maximal 40 °C im Schongang waschen. Zweimal nachspülen. Möglichst wenig schleudern, um Knitterfalten zu vermeiden. 

 

Spezielle Behandlung

Schuhe und Handschuhe mit Membranen bekommen eine spezielle Pflege. 

Funktionelle Handschuhe wäscht man am besten von Hand. Dabei wenig flüssiges Waschmittel ohne Weichspüler, Parfüm und Bleichmittel verwenden. Zum Trocknen das Wasser von den Fingern her vorsichtig ausdrücken. Nicht direkt auf Heizkörpern und in der direkten Sonnenbestrahlung trocknen lassen. Nach Bedarf imprägnieren.

Schuhe mit Membranen mit wenig Wasser und einem Lappen, allenfalls mit einer weichen Bürste, reinigen. Nicht an einer Heizquelle trocknen lassen. Das Leder regelmässig pflegen, damit es nicht brüchig und rissig wird. Dafür eine Wachscreme oder -emulsion, die nicht zu stark fett- oder ölhaltig ist, mit einer weichen Bürste einarbeiten. Mit Mitteln imprägnieren, die vom Hersteller empfohlen werden. 

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Trocknen: An der Luft oder im Wäschetrockner bei warmer Temperatur im Schongang.

Bügeln: Um die wasserabweisende Wirkung wieder voll zur Geltung zu bringen, braucht es Wärme. Das kann durch geringe Temperatur im Wäschetrockner während 20 Minuten sein. Oder gemäss Pflegeanleitung durch Bügeln ohne Dampf auf niedriger Stufe. Sicherheitshalber legt man dabei ein Tuch zwischen die Funktionsbekleidung und das Bügeleisen. 

Imprägnierung: Perlt das Wasser nicht mehr von der Oberfläche ab, empfiehlt sich, die Imprägnierung zu erneuern. Zwar dringt das Wasser nicht durch die Membrane, die Bekleidung fühlt sich aber nass und kalt an. Über die Saumbereiche dringt Nässe ein. Zudem verstopft das Wasser die Poren, sodass der Wasserdampf nicht mehr nach aussen treten kann. 

Hinweis: Gewaschene Funktionalbekleidung nur mit einer Imprägnierung für atmungsaktive Stoffe behandeln! Der Spray darf nicht auf Silikonbasis sein. Ein solcher würde die atmungsaktive Membrane verstopfen. Im Handel gibt es Mittel, die mit der Waschmaschine eingewaschen werden oder nach dem Waschen entweder noch im nassen oder im trockenen Zustand auf die Aussenseite aufgesprayt werden (alle Reissverschlüsse geschlossen). Eventuell nach der Behandlung 40 bis 50 Minuten lang bei mittlerer Temperatur in einem Wäschetrockner nachbehandeln (siehe Gebrauchsanweisung des Imprägniermittels). 

Flicken: Für kleine Löcher oder Risse gibt es Reparatur-Sets aus dem Fachhandel. Dabei den "Flickstoff" rundlich ausschneiden und von innen auf die gesäuberte, defekte Stelle bügeln. Mit dem Bügeleisen auf der tiefsten Temperaturstufe fixieren. Gebrauchsanweisung beachten.

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Sechs Tipps und Fakts zum umweltfreundlich Waschen

Tipps finden sie in diesem Artikel des Magazins FrauenLand.