Per Ende Jahr wird Colette Basler, Co-Geschäftsführerin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands (SBLV), den SBLV verlassen. Auf Nachfrage der BauernZeitung zu den Gründen oder ob sie gar abgeworben wurde, sagt sie: «Unterschiedliche Auffassung der Geschäftsführung.» Von der SBLV-Präsidentin, Anne Challandes, kriegt man dieselbe Antwort.
Bedauern allerseits
Colette Basler findet es schade, den SBLV zu verlassen. In Interviews betonte sie immer wieder, dass sie voll motiviert in ihrem Job unterwegs sei. Bereits im Einstands-Interview mit der BauernZeitung im April vergangenen Jahres sagte sie dies:
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Bedauern ebenfalls beim SBLV-Präsidium: «Es ist nichts Persönliches.» Der Verband könne aber zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Auskünfte geben. Man müsse zuerst über die Bücher gehen und alles Weitere zur Nachfolge Baslers aufgleisen. Man werde zum gegebenen Zeitpunkt kommunizieren, so Anne Challandes.
Auch Elisabeth Kurth, Vorstandsmitglied des SBLV, bedauert es sehr, dass Colette Basler und der SBLV getrennte Wege gehen. Kurth arbeitet in ihrer Funktion als Präsidentin der Kommission Ernährung und Hauswirtschaft des SBLV sehr eng mit Basler zusammen. Die beiden waren im März dieses Jahres für die Durchführung des «Tag der Hauswirtschaft» zuständig (die BauernZeitung berichtete).
Elisabeth Kurth beschreibt Basler als «geniale Frau, die schnell denkt und den Puls der Zeit spürt.» Basler sei aber auch gut vernetzt. Für den hauswirtschaftlichen Aktionstag betrieb sie erfolgreich Fundraising, dass nach Deckung der Ausgaben von 114 000 Franken mit einem Plus abgeschlossen werden konnte, so Kurth weiter.
Elisabeth Kurth geht
Elisabeth Kurth, SBLV-Vorstandsmitglied und Präsidentin der Kommission Ernährung und Hauswirtschaft, gibt ihre Demission auf nächsten Frühling bekannt: «Ich habe mich sechs Jahre lang mit Herzblut für den Verband eingesetzt.» Kurth will sich vermehrt ihren Hobbies, dem Klettern und Skitouren, widmen.
Zuerst einmal überlegen
Colette Basler hat noch keine konkreten Pläne, was sie als Nächstes machen wird. «Ich habe zwei, drei interessante Angebote.» Sie mache vorerst einmal eine Auslegeordnung und habe ja noch etwas Zeit zu überlegen. Basler bewirtschaftet zusammen mit ihrem Mann in Zeihen AG einen Milchwirtschaftsbetrieb und hat zwei Kinder. Vor ihrem Engagement beim SBLV war sie 20 Jahre lang als Lehrperson tätig.
Auch der SBLV will sich gründlich überlegen, wie es weiter gehen soll (siehe Kasten). Ob die Stelle der Co-Geschäftsführerin ausgeschrieben wird oder ob direkt Frauen angegangen werden, müsse noch im Vorstand besprochen werden. Auch gebe es keine Parallelen zu den vorangehenden Co-Geschäftsführerinnen-Wechsel. Diese seien schwangerschaftsbedingt gewesen.
SBLV mit neuer Vision
Der SBLV wird diesen Herbst eine neue Vision erarbeiten. Die aktuelle reicht bis ins Jahr 2020. Es gehe nicht darum, alles zu ändern. Man wolle mit dem neuen Präsidium, dem neuen Vorstand und der neuen Equipe auf der Geschäftsstelle die Weichen für die nächsten fünf bis 10 Jahre stellen, so SBLV-Präsidentin Anne Challandes.