Die Arbeitsverdienste in der Landwirtschaft sind gegenüber den Vorjahren mehrheitlich gesunken. Dies wegen höheren Kosten und angestiegenen Zinsen, wie Agroscope mit der Auswertung 2022 ausweist. Durchschnittlich betragen sie für den Betriebszweig Milchkühe 16 Franken je Arbeitsstunde.
Der Arbeitsverdienst ist in der Landwirtschaft im Vergleich zur übrigen Wirtschaft, wo die Löhne ansteigen, sehr tief. Der Vergleichslohn beträgt 40 Franken im Jahr 2022. Dabei werden die in der Regel höheren Arbeitszeiten der Landwirtschaft berücksichtigt. Die Streuung zwischen Betrieben und Regionen ist gross. Nach wie vor ist Milchvieh ein sehr wichtiger Betriebszweig, weil ein hoher Arbeitsanfall besteht und ein kontinuierliches Einkommen erwirtschaftet wird. Bei den Diskussionen um soziale Nachhaltigkeit, bei Preisverhandlungen, bei der Agrarpolitik und dem Budget wie bei Betriebsoptimierungen müssen auch diese Fakten berücksichtigt werden.
[IMG 3]
Marktkommentar von Daniela Joder [IMG 2]
Es ist zum Fremdschämen
Wer im vergangenen Jahr in einem Milchviehstall arbeitete, der verdiente im Schnitt 16 Franken pro Stunde. Man wagt es kaum auszusprechen und es macht wütend, gerade vor dem Hintergrund des aktuellen Bauernbashings durch die weissen Medien. Zu viel Macht hätten die Landwirte. SBV-Präsident Markus Ritter, der als oberster Bauer den Kopf hinhalten muss, wird auf so impertinente Weise an den Karren gefahren, dass man sich fremdschämen möchte.
Der linke Schöngeist lebt scheinbar davon, dass es nach seinem Kopf geht, ansonsten verzieht er sich zur hässlichen Fratze. Nur schlechte Verlierer müssen demokratische Entscheide des Volkes schlechtreden. Aber das Volk hat gesprochen. Jenes Volk, das bei Wind und Wetter 2800 Stunden pro Jahr draussen arbeitet und dabei 16 Franken je Stunde verdient. Jenes Volk, das seine Käserei schliessen muss, weil die Energiekosten den Verdienst auffressen. Jenes Volk, das sieben Tage pro Woche und in vielen Fällen 365 Tage pro Jahr in Kuhstall steht, damit auch in den Büros der Linken der Znünitisch reich gedeckt ist. Jenes Volk, das sich zum Dank als Umweltverschmutzer, Tierquäler, Wirtschaftsbremse und Lobbyist beschimpfen lassen muss. Da stellt sich mir die Frage, wie viel weniger würden die Landwirte verdienen, sässen nicht so viele von ihnen im Bundeshaus und hielten den grünen Träumen die Realität vor Augen, die da lautet: 16 Franken je Stunde – im Schnitt!