«Der Anbau ohne Pflanzenschutzmittel, oder zumindest mit reduziertem Einsatz, ist möglich und auch wirtschaftlich interessant», findet der Vorstand der Aargauer IP-Bauern. Mehrere Vorstandsmitglieder hätten bereits gute Erfahrungen gesammelt und dürften für weitere Informationen gerne kontaktiert werden, heisst es im Jahresbericht des Verbands.

Chance jetzt nutzen

«Die Zukunft beim IP-Suisse-Weizen wird ganz klar pestizidfreier Anbau sein. Diese Chance sollten wir nutzen und wie bereits vor 30 Jahren bei der Einführung des Extenso-Anbaus mutig mitmachen», schreibt der Vorstand weiter. Auch damals habe es kritische Stimmen und Ängste gegeben, heute sei es selbstverständlich.

Der Weizen könne bereits für die Ernte 2021 an- oder umgemeldet werden. Auch Zuckerrüben und Raps seien sehr interessante Kulturen geworden.

Gespür bei Wiesenmilch

Ein gutes Gespür hatten die Aargauer schon bei der Wiesenmilch gezeigt. Lange hielt die IP-Suisse mit einer Handvoll Aargauer Bauern alleine mit der Migros Aare an dieser Milch fest. «Und jetzt kann die Wiesenmilch mit mehreren Abnehmern national auf über 150 Mio kg ausgedehnt werden», freut sich Geschäftsführer Alfred Vogt.

Schriftliche GV

Die Generalversammlung der Aargauer IP-Bauern fand schriftlich statt. 66 Mitglieder haben ihre Stimmen abgegeben, etwa gleich viele wie an einer normalen Generalversammlung.

Bei den Traktanden Stimmenzähler, Wahlen und Budget gab es einige wenige Gegenstimmen, alle anderen Traktanden wurden einstimmig angenommen. Turnusgemäss wurde der gesamte Vorstand für weitere vier Jahre wieder gewählt: Peter Müller als Präsident, Rafael Feldmann, Regina Stutz, David Götschmann, Beni Wüst, Tamara Uebelmann-Vogt und Alfred Vogt als Geschäftsführer, schliesslich die Rechnungsrevisoren Dani Zimmermann und Stefan Frey.

Gewinn statt Verlust

Die Jahresrechnung schloss nicht wie vorgesehen mit einem Verlust von einigen hundert Franken, sondern mit einem Gewinn von 4867 Franken, dies vor allem, weil Veranstaltungen ausgefallen sind und auch die Kosten für Verwaltung und Vorstand tiefer waren. Für das angelaufene Jahr wird ein Minus von 445 Franken budgetiert.

Der Jahresrückblick für 2020 war schnell gemacht: «Keine Anlässe, keine Messen, alles abgesagt.» Auf dem aktuellen Jahresprogramm steht einsam die Besichtigung der Weizenversuche in Rohr am 4. Juni.

Aber Engagement ist trotzdem gefragt. Im Hinblick auf die Pflanzenschutz-Initiativen fordert der Vorstand die IP-Bäuerinnen und –Bauern auf, den Konsumenten ihre nachhaltige Landwirtschaft zu zeigen: «Jeder Landwirt ist selber ein Botschafter.»