Die Corona-Krise hat starke Auswirkungen auf den Käsemarkt. Dies zeigen Zahlen der Treuhandstelle Milch von dieser Woche. Demnach haben die Einfuhren in den ersten vier Monaten des Jahres kräftig zugelegt, während die Verhältnisse auf den Exportmärkten komplexer geworden sind.
Starke Importzunahmen beim Hart- und Weichkäse
Am stärksten war die Importzunahme im ersten Trimester bei Hartkäse (22,5 %), gefolgt von Weichkäse (13,7 %), Hartkäse und Frischkäse verzeichneten je gut 9 %. Speziell beliebt war in den letzten Monaten der Import-Mozzarella, welcher kumuliert gut 15 % zugelegt hat. Alleine für den März war hier eine Zunahme von über 50 % zu verzeichnen, nun hat sich die Lage wieder etwas beruhigt.
Im Export sind die Zahlen sehr unterschiedlich. Erfreulich ist, dass von Januar bis April insgesamt eine Zunahme um knapp 1 % resultierte. Gewinner sind der Frischkäse (11,6 %) und der Hartkäse (5,1 %). Innerhalb der Sorten war Gruyère stark (7,6 %), der Emmentaler konstant (1,4 %) und der Sbrinz auf dem absteigenden Ast (–6,7 %).
Teilweise starke Einbussen im April - mit Gründen
Interessant ist auch die Monatsstatistik für den April, weil hier noch vor der Corona-Krise für diverse Sorten Preiserhöhungen beschlossen worden waren. Das führte zu klaren Rückgängen bei Gruyère (–16,2 %), Emmentaler (–9,5 %), Sbrinz (–49 %), Appenzeller (–25,1 %), Tilsiter (–50,8 %) und Tête de Moine (–65,7 %). Diese Zahlen dürfen aber nicht überbewertet werden, da sich viele Händler noch im März mit Ware eingedeckt hatten.