Böden, die gute Leistungen erbringen sollen, müssen ausreichend mit Kalk versorgt sein. Speziell die Bodenfruchtbarkeit von Ackerböden wird vom Kalkgehalt bestimmt. Nach der Getreideernte ist der beste Zeitpunkt, um eine Kalkung auf die Stoppeln in Angriff zu nehmen. Optimal mit Kalk versorgte Böden weisen einen pH-Wert von 6,5 bis 7,2 auf. Kalk verbessert nicht nur die Effizienz und Verfügbarkeit der übrigen Nährstoffe, er verbessert auch die Stabilität der Bodenkrümel durch die Bildung von stabilen Ton-Humus-Komplexen. Solche Böden neigen weniger zum Verschlämmen, die Wasser- und Luftzufuhr ist verbessert. Abtrocknung und Erwärmung erfolgen rascher, die biologische Aktivität ist erhöht, die Böden sind tragfähiger und leichter zu bearbeiten.
Kalkgabe je nach pH-Wert
Bei der Kalkung wird zwischen einer Aufkalkung und einer Erhaltungskalkung unterschieden. Auf Parzellen mit einem pH-Wert unter 5,9 ist eine gezielte Aufkalkung mit höheren Kalkmengen angezeigt. Bei pH-Werten zwischen 5,9 und 7,2 reicht eine Erhaltungskalkung aus, welche die jährlichen Kalkverluste von 200 bis 450 kg Kalk/ha (Kalziumoxid CaO) kompensiert. Bei optimalem pH-Wert bewegen sich die Erhaltungsgaben zwischen 1000 und 2500 kg/ha CaO in einer fünfjährigen Fruchtfolge.
Zu beachten ist, dass der Gehalt an wirksamem CaO bei den verschiedenen Kalkdüngern sehr unterschiedlich ist. Dies gilt ebenfalls für die Wirkungsgeschwindigkeit. Während Produkte aus gemahlenem Kalkgestein eine langsame Wirkung aufweisen, sind Brannt- und Löschkalk schnell wirksame Kalkformen. Gekalkt wird idealerweise vor Kulturen, die hohe Anforderungen an den pH stellen. Zur jetzigen Zeit bietet es sich an, z. B. vor Wintergerste, Raps oder Luzerne eine Kalkgabe einzuplanen, ebenfalls haben Zuckerrüben einen hohen Anspruch an den pH-Wert, der um pH 7 liegen sollte.
Cercospora-Druck ist noch verhalten
Cercospora-Flecken sind praktisch in allen Anbaugebieten zu finden. Der Druck ist wegen der aktuellen Witterung im Vergleich zum letzten Jahr noch verhalten. Wo die typischen Cercospora-Blattflecken entdeckt werden, ist eine Behandlung erst nach Erreichen der Schadschwelle (ein bis zwei befallene Pflanzen/Are oder bei einem grösseren Befallsherd im Bestand) angezeigt – am besten bei noch leichtem Tau am Morgen. Das Kupferpräparat Funguran Flow sollte aufgrund seiner Kontaktwirkung nicht direkt vor mengenmässig grossen Regenfällen eingesetzt und in Mischung mit Triazolen ausge-bracht werden. Aus Resistenzgründen soll auf den Einsatz von Strobilurinen verzichtet werden, dies gilt insbesondere für die Hauptanbaugebiete oder ab der zweiten Behandlung. Parzellen, bei denen bereits eine Behandlung erfolgte, sollten nach spätestens drei Wochen wieder kontrolliert werden. Bei den Feldkontrollen Wild- und Schosserrüben ausreissen, damit diese in den Folgejahren nicht zu Problemen führen.
Idealer Zeitpunkt, um Problemunkräuter zu behandeln
Auf Standorten mit Problempflanzen ist der ideale Zeitpunkt zur Sanierung nach der Ernte. Das Stroh sollte dazu rasch abgeführt werden, die Problem-unkräuter sollten im aktiven Wachstum sein und es muss auf genügend Blattmasse geachtet werden – Quecken 20 bis 25 cm gross mit mind. drei frisch gebildeten Blättern; Ackerkratzdisteln 25 bis 30 cm; Winden 30 bis 40 cm gross. Abhängig von Produkt und Wirkstoffgehalt der glyphosathaltigen Mittel bewegt sich die Aufwandmenge zwischen 3 bis 8 l/ha. Mischungen mit Dicamba-haltigen Mitteln sind möglich. Das Zumischen von Ammoniumsulfat (5 kg/ha) oder spezifischer Mittel wie Checkpoint, die den Härtegrad des Wassers herabsetzen, steigern die Wirkung beträchtlich. Höchstens mit 200 l Wasser/ha arbeiten. Mit der Bodenbearbeitung sollte erst nach Vergilben der Pflanzen begonnen werden. Achtung: Wer REB-Beiträge für pfluglose Bodenbearbeitung und Herbizidreduktion geltend macht, muss die Maximaleinsatzmengen beachten (1500 g/ha Wirkstoff Glyphosat).