Bio Uri und «ProVieh» Stallvisite organisierten im März zum Weidesaisonbeginn den Informationsanlass «Erfolgreiches Weidemanagement» für interessierte Landwirte auf dem Biohof von Doris und Franz Herger. Das Paar hat im Herbst 2020 von Milchwirtschaft auf Mutterkuhhaltung umgestellt.
Weniger Kraftfutter
Ab 2022 dürfen Biobetriebe nur noch fünf Prozent Kraftfutter oder 300 kg pro Kuh einsetzen. Weiter darf dem Rindvieh nur noch Schweizer Bio-Knospe-Raufutter verfüttert werden. Optimal wäre, jeder Betrieb hätte genügend eigenes Futter für die Tiere zur Verfügung. So würden teure Grund- und Ergänzungsfutterkäufe vermieden. Eine kostengünstige Alternative für Biobauern seien qualitativ gutes Weidegras und ein gutes Weidemanagement.
Weidegras bringt Vorteile
Weidegras verglichen mit Dürrfutter und Silage koste rund einen Drittel weniger, erklärte Weidefachmann Remo Petermann vom BBZN Schüpfheim. Der Nährwert im jungen Stadium sei aber deutlich höher als bei konservierten Futtermitteln. «Wichtig ist es, im Frühling zeitig mit dem Weiden zu beginnen, sobald das Gras grün ist. Dies ist für die Entwicklung des Pflanzenbestandes von Bedeutung. Nebst einer hohen Energiedichte hat Weidegras auch viel Eiweiss. Grasbestände produzieren pro Jahr und Hektare doppelt so viel Protein wie Sojakulturen.» Beim Weiden entstehe auch weniger Ammoniak, da Kot und Harn auf der Weide nicht zusammenkommen. Zudem wird die Humusbildung auf der Wiese gefördert.
Austausch nutzen
Ob Umtriebsweide oder Kurzrasenweide, entscheidend sei die korrekte Grashöhe. Wenn die Weiden gut geführt würden, sei die Triebdichte höher, was die Weiden produktiver mache. Auch Futteraufnahme und Futterqualität seien massgeblich von der korrekten Auftriebshöhe abhängig, erklärte Remo Petermann. Bio Suisse fördert mit Beratungsangeboten den Wissensaustausch. So befasst sich «ProVieh» mit dem Bereich Tierhaltung. Dies sind beliebte praxisbezogene Anlässe für zukunftsorientierte Landwirt/-innen. Bio Uri freute sich über den rege besuchten Weiterbildungsanlass.
Noch 48 Biobetriebe
Die GV von Bio Uri musste dieses Jahr im März schriftlich durchgeführt werden. Dabei wurde auch eine Reduktion des Mitgliederbeitrags beschlossen. Seit April 2021 verfügt die Mitgliederorganisation Bio Uri über eine eigene Website. Aktuell werden in Uri 48 Betriebe nach den Richtlinien von Bio Suisse bewirtschaftet.