Lange bevor andere Konservierungsarten bekannt waren, verstanden es unsere Vorfahren, Nahrungsmittel durch Trocknen oder Dörren für Mangelzeiten haltbar zu machen. Weltweit wurden Obst und Gemüse in grossen Mengen getrocknet, um Teile der Ernte besser lagern zu können. Dazu trocknete man Früchte und Gemüse auf einem warmen Dachboden oder über dem Herd. Sogar Fisch und Fleisch wurden getrocknet.

Früher hatte das Trocknen in der Schweiz eine grosse Bedeutung. Noch bis in die 50er-Jahre gab es in vielen Schweizer Gemeinden öffentliche "Dörrhüsli", in die man sein vorbereitetes Dörrgut bringen konnte. Doch dann ging diese Tradition ein wenig vergessen und es waren nur noch vereinzelt solche Dörranlagen zu finden. Seit einigen Jahren, seit der Dörrtrend anhält, sind schweizweit wieder mehr Anlagen in Betrieb.

Aromatische Schätze

Gerade weil es eine einfache und unkomplizierte Sache ist, lohnt es sich auch schon für den Kleinhaushalt, selber aktiv zu werden. Effizient ist dabei ein Dörrautomat. Die Vorteile des eigenen Tuns sind nicht zu unterschätzen: Trocknen braucht keinen, Dörren nur wenig Strom; bei der Lagerung wird wenig Platz und null Energie benötigt. Die Produkte sind vitaminreich und gesund. Beim Dörren wird das wunderbare Aroma regelrecht versiegelt und wird intensiv, oft intensiver als beim Frischprodukt. Dörrprodukte stehen jederzeit zur Verfügung, sind vielfältig einsetzbar und können überallhin mitgenommen werden. Mit Flüssigkeit wird Dörrgut buchstäblich wieder "reanimiert" und schmeckt unvergleichlich gut.

 

Salat Variationen

Fast alle Salat können mit Dörrfrüchten "aufgepeppt" werden: 

  • Nüsslersalat mit getrockneten Mangostreifen
  • Fenchelsalat mit Dörrbirnen oder -ananas
  • Endiviensalat mit Dörrkirschen
  • Rotkabis- oder Rüeblisalat mit getrockneten Arioniabeeren oder Sultaninen
  • Sellerie- oder Fenchelsalat mit Dörräpfeln oder –pflaumen 
  • Linsensalat mit getrockneten Himbeeren
  • Früchtesalat mit getrockneten Melonenstückchen

Die Streifen oder Stücke der Dörrfrüchte zirka 10–15 Minuten vor dem Salat in das Dressing geben und ziehen lassen.  

 

Die richtige Lagerung

Wenn sie aus der Umgebung keine Feuchtigkeit aufnehmen, sind ausreichend getrocknete Produkte sozusagen «jahrelang» haltbar. Ein Greiftest hilft bei der Kontrolle:

  • Kräuter rascheln und sind knusprig beim Hineinfassen;
  • Hülsenfrüchte sind hart;
  • Pilze und Dörrbohnen brechen, wenn sie fertig sind;
  • die meisten Früchte werden ledrig, d. h. sie lassen sich biegen, ohne zu brechen;
  • Beeren hingegen müssen ebenfalls ganz trocken sein.

Je schlechter der Aufbewahrungsplatz, umso wichtiger ist die richtige Verpackung. Idealerweise nutzt man luftdichte Gläser, Edelstahl- und Kunststoffdosen oder Keramikgefässe. Papier- und Stoffsäcke eignen sich gut für Kräuter. In Plastiksäcken fängt das Dörrgut zu schwitzen an, deshalb sollte man diese meiden. Für Früchte sind Aluminium- oder Blechdosen ungeeignet. Fruchtsäuren greifen das Metall an, das kann Farbe, Geschmack und Gesundheit beeinträchtigen. 

Der Lagerort soll eher kühl, luftig und dunkel, vor allem aber trocken sein; die relative Luftfeuchtigkeit darf maximal 60 bis 65 Prozent betragen. Zur Vorbeugung gegen Schädlingsbefall kann man Zweige von Wacholder oder Rosmarin in den Schrank legen. Eine regelmässige Kontrolle, besonders in den ersten Wochen nach dem Dörren ist sehr wichtig.