Hier ein paar Tipps, damit das Dörren ein Erfolg wird:
Dörrmethode
Von der Sonne bis hin zu einem Dörrschrank gibt es vielerlei Varianten, wie gedörrt werden kann. Vor der Anschaffung eines Dörrgeräts soll auf jeden Fall überlegt werden, was, wie viel, wie oft und wo damit gearbeitet wird. Allenfalls lohnt es sich eher, das eigene Dörrgut in einen Dörrbetrieb zu geben.
Tee-, Heil- und Gewürzkräuter
- Sie haben die grösste Heilkraft während der Frauendreissiger-Zeit, das sind die Tage zwischen dem 15. August und 12. September. Während dieser Zeit soll man sich zum Ernten bzw. Schneiden einen sonnigen Tag aussuchen. Es ist sinnvoll, nur so viele Kräuter zu trocknen, wie über das Jahr auch gebraucht werden.
- Aus langstieligen Kräutern bindet man lockere «Buschen» und hängt diese an einen schattigen, trockenen Ort. Diese Kräuterbuschen sind auch in der Wohnung, zum Beispiel über dem Esstisch, hübsch anzusehen und verströmen gleichzeitig einen wunderbaren Duft. Ist der «Buschen» vollständig getrocknet, kann man ihn zwischen den Händen zerreiben und in ein dunkles, gut verschliessbares Glas füllen.
- Blütenblätter können auf ein mit Papier oder Gaze abgedecktes Gitter oder Sieb ausgelegt werden. Die Gitter werden an einem luftigen, schattigen und geschützten Ort aufgestellt. Damit die Blätter schneller trocknen, sollte man sie täglich wenden.
- Basilikum, Boretsch oder Zitronenmelisse eignen sich weniger gut zum Dörren. Sie verlieren ihre Würzkraft.
- Hat man viele verschieden Kräuter geerntet, lohnt sich das Produzieren von Kräutersalz. Am besten geeignet ist grobkörniges Salz, das zusammen mit den Kräutern im Mörser zerstossen oder im Cutter gehackt wird. Danach wird das Ganze auf einem Backblech zwei bis drei Tage getrocknet. Das Verhältnis von Kräutern und Salz richtet sich nach dem eigenen Geschmack.
Früchte
- Um ein Anlaufen zu verhindern, werden die vorbereiteten Früchte in Zitronenwasser – Verhältnis: ein Liter Wasser zu zehn Milliliter Zitronensaft – getaucht.
- Dünn geschnittene Apfelschnitze gehen bei Kindern als Chips durch.
- Birnen können vor dem Trocknen leicht weich gekocht werden, das verringert die Trocknungszeit.
- Kirschen werden mit Stein solange angetrocknet bis das Fruchtfleisch «schrumpflig» ist. Danach können die Steine herausgedrückt und die Früchte fertig gedörrt werden.
- Grössere Früchte wie Aprikosen und Zwetschgen werden mit Vorteil entsteint und mit der Schnittfläche nach oben auf das Dörrgitter gelegt.
- Wichtig ist, dass man nur frische und gesunde Früchte verarbeitet.
Gemüse
- Das wohl bekannteste Dörrgemüse sind Bohnen. Da sie den Giftstoff Phasin enthalten, ist es wichtig, sie niemals roh zu verzehren. Beim Dörren empfiehlt es sich, sie ebenfalls zu blanchieren, was erst noch die Dörrzeit verringert. Achtung, zu stark gedörrte Bohnen brechen. Dörrbohnen sollen übrigens erst am Ende der Kochzeit gesalzen werden, sonst bleiben sie hart.
- Wer zu viele Tomaten für den Frischverzehr hat, kann diese aufschneiden, ihnen die Flüssigkeit entziehen und sie anschliessend mit Salz bestreuen. Ist kein Dörrgerät vorhanden, können Dörrgitter verwendet werden. Die ausgelegten Tomaten werden mit einem Fliegenschutz bedeckt und für drei Tage an die pralle Sonne gestellt. Wegen der Nachtfeuchtigkeit müssen sie jeweils am Abend ins Haus genommen werden.
- Klein geschnitten und kurz blanchiert, ergeben auch Gemüse wie Karotten, Sellerie, Lauch und Kabis eine feine und schnell verfügbare Suppen- und Saucenbeilage. Die Gemüse werden vor dem Dörrvorgang gemischt.
- Wenn man das gedörrte Gemüse in schöne Gläser oder Beutel abfüllt, entstehen so tolle Mitbringsel.
Simone Hunziker, Agridea