Mit der Zeit bildet sich in den meisten Güllegruben ein fester Satz am Boden. Diesen bringt man mit der normalen Pumpe nicht mehr hinaus. Der Satz frisst immer mehr Platz, also muss er raus. Hier setzen Landwirte vermehrt einen Saugbagger ein. Auch bei Werner Krenger in Sissach BL war einer im Einsatz.
Wie ein Staubsauger
Werner Krengers Gülleloch wird aufgehoben, weil dort eine Kleinkläranlage entstehen soll. Denn auf seinem Hof leben nur noch drei Pferde und längst keine Kühe mehr. Um das Gülleloch zu entleeren, hat der Bauleiter die Firma Etraxa engagiert. Mit einem ihrer 16 Saugbagger ist ein Mitarbeiter nach Sissach gefahren.
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Der Saugbagger ist eigentlich ein Lastwagen mit einem Saugbagger-Aufbau. Er hat einen grossen Bunker mit 8 m3 Volumen obendrauf. Ist die Mulde voll, lässt sie sich seitwärts kippen, um das Material zu entleeren. Der Saugbagger funktioniert eigentlich wie ein riesiger Staubsauger. Seine Turbine hat eine Saugleistung von über 40'000 m3 Luft pro Stunde. Gülleschlamm kann der Sauger zwischen 4 und 13 m3 pro Stunde wegsaugen. In den meisten Fällen kippt der Lastwagen das Material aufs Feld.
Keine Gasgefahr
In der Güllegrube muss eine Person das Saugrohr führen oder den Schlamm hinschieben. Oftmals muss der Satz, wenn er zu fest ist, mit einem Kompressor angelöst werden. Dieser ist auch auf dem Lastwagen mit dabei. Zudem kann er Saugrohre für bis zu 30 Meter Distanz mitführen. Ist die Distanz zwischen Lastwagen und Gülleloch noch grösser, führt die Etraxa weitere Saugrohre separat mit. Da der Saugbagger auch viel Luft einsaugt, ist im Gülleloch auch immer genügend frische Luft. Für die Personen, die das Rohr führen und das Material zuschieben, besteht also keine Gasgefahr.
Die Kosten für eine solche Güllengrubenentleerung sind ungefähr 3000 Franken pro Tag, für einzelne Stunden sind es 300 bis 400 Franken pro Stunde. Normalerweise dauert eine Entleerung ein bis anderthalb Tage.