Im vergangenen Jahr suchte «zentralplus.ch» jeweils sechs Bauernfamilien aus dem Kanton Zug und Luzern, um einen Tag aus dem Hofleben zu berichten. Darunter war auch Familie Meier aus Oberägeri.
Von Aussenstehenden hatte das Paar kaum Rückmeldungen zu ihrem Auftritt. Dank Whatsapp-Status waren Familie und Freunde darüber informiert und es kamen positive Feedbacks. Wenn man das ganze Schaffen der beiden betrachtet, ist der Blog tatsächlich nur ein winzig kleiner Teil ihres Tuns.
Weg von Industrieprodukten
Alles begann, als sich Meiers die Etiketten von Industrieprodukten genauer anschauten. Die Inhaltsstoffe stimmten Edi und Silvia Meier nachdenklich. «Das kann man doch alles irgendwie selbst herstellen. Gesünder und regionaler», dachte sich das Paar. Die ersten Produkte stellte Silvia Meier her, um sie zu verschenken. Daraufhin häuften sich die Nachfragen, ob man ihre Waren auch irgendwo kaufen könne. In einem ersten Schritt eröffneten Meiers einen kleinen, selbstgebauten Hofladen. Doch dabei sollte es nicht bleiben. Mittlerweile führen sie ein kleines Unternehmen: «Alisacher Hofprodukte».
Betreibsspiegel
Betriebsleiter: Edi und Silvia Meier
Ort: Oberägeri ZG
LN: 23 ha
Viehbestand: 25 Mutterkühe mit Kälbern (Natura Beef)
Kulturen: Kartoffeln für Hofladen, 140 Hochstammbäume
Die Produktion ist kein Zuckerschlecken
Über 150 Produkte stellen Edi und Silvia Meier eigenhändig her. Von Teigwaren über Sirup bis hin zu diversen Glacesorten, alles aus eigener Produktion. Edi Meier führt stolz durch seine Glace-Produktionsstätte. «Glace machen ist ein Knochenjob, viele stellen es sich sehr romantisch vor», erzählt er. Dass es in der grossen Küche zu hohen Temperaturen und Lärmemissionen kommt, sei vielen nicht bewusst. Wenn alle Maschinen laufen, verstehe man oft seine eigenen Gedanken nicht. Den Kopf müsse man trotzdem bei der Sache haben. Zum Glacemachen seien sie per Zufall gekommen, eigentlich wollten sie damals mit der geliehenen Maschine eines Freundes die Kinder ein wenig unterhalten und verköstigen. Kurz darauf stand die Glace im Hofladen zum Verkauf. Silvia Meier ist der kreative Kopf der «Alisacher Hofprodukte». Sie liebt es, neue Rezepte auszutesten und den Hofladen zu gestalten. Das merkt man, wenn man den liebevoll eingerichteten Hofladen betritt. Im ersten Lockdown erlebte dieser seine Blütezeit. «Die Leute hatten wohl Zeit, die Gegend zu erkunden», meint Silvia Meier, denn der Hof liegt etwas abgelegen auf gut 830 Metern über Meer.
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«Die Leute standen vor dem kleinen Hofladen Schlange. Das war ungewohnt.»
Silvia Meier, der kreative Kopf bei «Alisacher Hofprodukte».
Grosses Sortiment an verschiedenen Produkten
Der Familie ist es wichtig, mit ihren Produkten die Region abzudecken. So verkaufen verschiedene Hofläden der Umgebung ihre Produkte. Auch in ihrem Hofladen findet man Produkte von auswärtigen Bauern. Das gegenseitige Unterstützen soll als Vorbild für den Konsumenten dienen. Bauer Edi Meier kann es jedem Hof empfehlen, gewisse Waren direkt zu verkaufen. Der Selbstversorgungsgrad der Familie ist sehr hoch. Selten müssen sie noch etwas dazukaufen beim Grossverteiler. Einen Besuch bei Familie Meier lohnt sich: Nebst schön präsentierten und leckeren Produkten geniesst man einen wundervollen Ausblick auf den Ägerisee.
Weitere Informationen: www.alisacher-hofprodukte.ch