Im Jahr 2017 entschieden sich Konrad Langhart und Petra Züger in Oberstammheim im Zürcher Weinland, ihren Hof mit Acker- und Rebbau sowie Mutterkuhhaltung auf die biologische Bewirtschaftung umzustellen. Seit Anfang Jahr ist der Hof nach der Umstellungsphase ein offiziell zertifizierter Biobetrieb. Die Mutterkuhherde, welche aktuell auf einer Alp am Schwarzsee FR gesömmert wird, umfasst 25 Mutterkühe mit ihren Kälbern. Dazu kommen als spezielle Tierhaltung zwölf Skuddenschafe mit ihren Lämmern.

Geschlossener Kreislauf

Auf den rund 16 Hektaren des Biohof Trottengarten wird Ackerbau betrieben. Dabei setzt Konrad Langhart auf eine vielseitige und optimale Fruchtfolge, welche er auch gemäss der Nachfrage gestaltet. Aktuell umfasst die Fruchtfolge Weizen, Senf, Erbsen für die Konservenindustrie, Kartoffeln, Zuckerrüben und Mais. Für das kommende Jahr wird die Fruchtfolge mit Blick auf das Angebot im Hofladen mit eigenem Urdinkel bereichert. Bei den Kartoffeln baut Langhart verschiedene Sorten an wie Jelly, Erika oder Ditta bei den Speisekartoffeln; die Frühkartoffeln der Sorte Agata sind bereits geerntet.

Zum Hof gehören rund eine Hektare Reben. Diese sind mit den Sorten Souvignier Gris und Seyval Blanc – zwei neue, resistente Sorten – bepflanzt. Zu-dem wurde ein Obstgarten mit 56 Hochstämmern für die Mostobstproduktion angelegt. «Diese vielseitige Betriebsform und -struktur ermöglicht es, unser Ziel zu erreichen: einen möglichst geschlossenen Kreislauf der Natur auf unserem Hof», sagt Langhart. Die Umstellung auf den biologischen Landbau war einer der Beweggründe, einen Hofladen mit eigenen Erzeugnissen und solchen von Partnerbetrieben zu realisieren und sich auf diese Weise näher bei den Konsumenten zu positionieren.

Ein vielseitiges Angebot

Der Hofladen wurde im ehemaligen Kuhstall realisiert. Für die Selbstbedienung ist er täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Er wird jeweils am Dienstag von 17.30 bis 19 Uhr und am Freitag von 9 bis 10.30 Uhr bedient. Im Hofladen finden die Kunden ein vielseitiges Angebot an eigenen Erzeugnissen wie Kartoffeln, Mehl, verschiedenste Senfprodukte, Wein und vieles mehr. Zudem werden saisonal Fleisch-Mischpakete vom Schaf und Rind angeboten. Wurstwaren wie auch Trocken- und Frischfleisch sind ständig im Angebot zu finden.

Petra Züger ist stolz darauf, dass die Wolle, das anfallende «Nebenprodukte» der Skuddenschafe, vielseitig verarbeitet zum Kauf angeboten wird. Besonders freut es die beiden, dass sie just auf die Eröffnung ihres Ladens die ersten aus eigenen Biokartoffeln produzierten Pommes-Chips von Zweifel präsentieren dürfen. Auf der Verpackung dieser Chips ist der Name des Betriebs aufgeführt, von dem die Kartoffeln stammen.

Zahlreiche Partnerschaften

Konrad Langhart setzt mit Blick auf Absatz und Verarbeitung seiner Bioprodukte grossen Wert auf eine breit abgestützte Partnerschaft. So arbeitet er im Bereich des Fleisches aus der eigenen Mutterkuhhaltung für die Direktvermarktung mit zwei Metzgereibetrieben zusammen. Beim Mehl besteht die Zusammenarbeit mit einer Mühle.

Beim Absatz weiterer Landesprodukte wie Zuckerrüben, Getreide oder Kartoffeln ­setzen die beiden auf die Zusammenarbeit mit mehreren Landis, der Zuckerfabrik Frauenfeld oder der Bio-Gemüseplattform Rathgeb. Im Bereich der Ölsaaten und den Senfprodukten besteht eine Zusammenarbeit mit Biofarm. «Mit diesen gegenseitigen Partnerschaften verhindern wir ein Klumpenrisiko», betont Langhart. Dies gilt auch für die Belieferung des Hofladens, welcher etwa mit frischem Gemüse vom Birkenhof in Diessenhofen beliefert wird. 

Weitere Informationen: www.biohoftrottengarten.ch