Man weiss es schon aus den Zeiten des abgewählten US-Präsidenten. Eine Nachricht auf Twitter kann manchmal einiges bewirken. Dieser Tage störte sich der Fromarte-Präsident Hans Aschwanden im Sozialen Netzwerk über den Tiefstpreis von «Simmentaler» aus dem Migros-Budget-Sortiment. Er sei sehr enttäuscht über die Preispolitik dieser bäuerlichen Käserei im Naturpark Diemtigtal, schrieb Aschwanden.
Keine Freude am Namen
Mit diesem Tweet löste Aschwanden bei den Verantwortlichen der Naturparkkäserei (NPK) wenig Freude aus. Ver-waltungsratspräsident Donat Schneider sagte auf Anfrage, beim kritisierten «Simmentaler» handle es sich um Switzerland Swiss, den foliengereiften Grosslochkäse, von dem die NPK nur einen kleinen Anteil herstelle.
Mit dem Produkt sei es gelungen, den Allgäuer Emmentaler aus der Budgetlinie von Migros zu verdrängen. Der Preis von Fr. 8.75 pro Kilo sei der höchste, der im Land für Switzerland Swiss verlangt werde. Schneider räumt ein, dass ihm der Name Simmentaler auf dem Produkt nicht passt. Das sei für die NPK ein Wermutstropfen: «Wir hatten davon keine Kenntnis, das wurde von Migros so festgelegt», sagt Schneider.
Persönliche Meinung
Hans Aschwanden betont, dass er den Tweet als Privatperson und nicht als Fromarte-Präsident verfasst habe. Er gebe darin seine persönliche Meinung wieder. Er verurteile alle Billig-käse, die das Preisgefüge von Schweizer Käse gefährdeten, so Aschwanden auf Anfrage. Sein Tweet sei nicht speziell gegen die NPK gerichtet.
Aber an diesem «billigen Simmentaler» könne man gut erkennen, wie Importabwehr funktioniert, die für die Milchproduzenten wenig Mehrwert biete. Er betrachtet es auch als störend, dass nun die Verkäsungszulage gekürzt werden soll, weil B-Milch verkäst wird und die Mittel für die gewerbliche Produktion fehlten.