Die angegebenen Direktvermarkterpreise in den Tabellen der BauernZeitung sind Richtpreise. Sie sind in keiner Weise verbindlich. Für die Preiskalkulation spielen Region, Bedienung und Beratung oder Self-Service, Qualität, Menge und Verpackung eine grosse Rolle. Dabei müssen auch die Kosten für Warenpräsentation, die Bereitstellung und die Entsorgung von Ausschuss und nicht verkauften Produkte gedeckt werden. Für grössere Mengen können oder sollen Mengenrabatte gewährt werden, für Labels und Bio können Zuschläge gemacht werden.

Selber rechnen lohnt sich

Bei hausgemachten Produkten lohnt es sich manchmal, selber eine genaue Preiskalkulation zu machen. Die Arbeitszeit und das Verpackungsmaterial ist dabei ein hoher Kostenfaktor. Ein Beispiel kann unter www.agrigate.ch eingesehen werden (Unternehmensführung, Direktvermarktung). Ein gutes Hilfsmittel, um eigene Produkte zu berechnen, bietet das Formular «Preiskalkulation Direktvermarktung» von Agridea (Bezugsquelle siehe unten).

Bei hausgemachten Produkten und Fleisch haben wir die Preise meist kalkuliert oder stützen uns auf Berechnungen von Partnern. Bei Obst und Beeren beispielsweise richten wir uns an Richtpreisen der Schweizer Verbände. Bei Spezialitäten wie Baumnüssen, Christbäumen oder Aronia sind es die Richtpreise der Produzentenorganisationen, wie beispielsweise IG Aronia, IG Suisse Christbaum oder dem Produktzentrum Nüsse. Bei den Gemüsepreisen orientieren wir uns an den aktuellen Marktpreisen. Wir versuchen die Schwankungen von Angebot und Nachfrage zu glätten, sie aber trotzdem saisonal anzupassen. So verändert sich der Preis des Kopfsalates etwa sechsmal im Jahr, ohne je so billig zu werden wie bei den Grossverteilern. Dafür kann es sein, dass im tiefen Winter, bei einem allfälligen Zukauf kaum mehr eine Marge entfällt. Es liegt dann am Verkäufer, seinen Verkaufspreis selber zu bestimmen.

Tiefe Preise auf dem Blumenfeld

Die Preise in den Selbstpflückfeldern für Schnittblumen bestimmen wir zusammen mit erfahrenen Pflückfeldbetreibern. Hier haben wir es mit preissensiblen Kunden zu tun. Diese möchten viele Blumen für wenig Geld. Die Preise sind deshalb eher tief angesetzt. Daneben möchten wir die Direktvermarkter aber zu hoher Qualität mit entsprechend gewinnbringenden Preisen motivieren. Einen Wettbewerb mit einem Discounter kann er nicht gewinnen.

Es kommt immer wieder vor, dass jemand nicht mit unseren Preisen einverstanden ist. Dabei finden sich solche, die finden Manches sei zu günstig. Andere halten gewisse Preise für überteuert. Man kann es unmöglich allen recht machen. Für konstruktive Hinweise und fundierte Korrekturen sind wir aber dankbar.

Das Formular «Preiskalkulation Direktvermarktung» kann bezogen werden bei: Agridea, Lindau, Tel. 052 354 97 00, E-Mail: kontakt@agridea.ch oder unter www.agridea-lindau.ch sowie bei Rita Steiner-Lippuner, Bildungszentrum Wallierhof, Tel. 032 627 99 57, E-Mail: rita.steiner(at)vd.so.ch