Die Reorganisation von Agroscope scheint in eine vorläufige Schlusskurve einzubiegen. Vergangene Woche hat das zuständige Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) den Stand der Dinge in der Standortstrategie kommuniziert. Diese sieht neben einem Hauptstandort und zwei Forschungszentren eine Reihe von Versuchsstationen sowie mehr Praxisnähe vor.
Probleme regional angehen
Die Versuchsstationen sind spezialisiert auf Themen, die in den jeweiligen Regionen stark beschäftigen und wirtschaftlich wichtig sind. Während in den Forschungszentren die Grundlagenforschung im Mittelpunkt steht, sollen sich die Versuchsstationen an den Bedürfnissen der Praktiker(innen) orientieren. Wie Agroscope-Leiterin Eva Reinhard auf Anfrage sagte, arbeite man hier erfreulich eng mit verschiedenen Kantonen und Branchenverbänden zusammen. Die Entwicklung dieser Stationen und der dazugehörigen Netzwerke sorgten innerhalb von Agroscope für Aufbruchstimmung, so Reinhard.
Agroscope-Chefin im Interview: "Mehr Forschung und mehr Praxisnähe für die Bauern"
Diese Woche hat der Bund die neue Landkarte von Agroscope präsentiert. Im Gespräch mit der BauernZeitung erklärt die Leiterin der Forschungsinstitution, was aus ihrer Sicht die Vorteile der Reorganisation sind. Interview lesen
Partner wie Suisseporcs und Fenaco sind im Gespräch
Sie erwähnt als Beispiel die neue Station für Stoffflüsse, sprich Hofdünger-Themen, in Sursee LU. Hier werden zwei bis fünf Personen von Agroscope mit der kantonalen Verwaltung und dem Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband zusammenarbeiten und gemeinsam mit Agroscope ein Praxisnetzwerk aufzubauen, in dem Lösungen für anstehende Probleme gesucht und gefunden werden können. In Diskussion sei auch eine Beteiligung weiterer Partner wie Suisseporcs und Fenaco.
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Kulante Kantone
Ähnlich positiv beurteilt Reinhard die Planung in Ins BE. Man arbeite eng mit den Gemüseproduzenten zusammen und der Kanton zeige sich «sehr kulant». Er habe angeboten, dass Agroscope eine Bedarfsliste für Forschung vor Ort zusammenstellen könne. Gemeinsam würden dann die Finanzierung und Realisierung geprüft.