Jeder Landwirt/in macht seine eigene persönliche Arbeitsplanung als Tages- oder Wochenplan. Vieles wird dabei durch äussere Rahmenbedingungen vorgegeben (z.B. Melken, Füttern, Misten oder auch der Futterbau). Das sind die sogenannten Hauptarbeiten. Viele Nebentätigkeiten (z.B. Dokumentationen, Rechnungen bezahlen oder Diesel bestellen) sind aber ebenfalls im Tages- oder Wochenverlauf zu erledigen. Wenn sie nicht aufgeschrieben werden, schwirren diese Nebentätigkeiten meist im Hinterkopf herum und man weiss genau, dass sie zu erledigen sind. Häufig erfolgt aber ein Aufschieben bis zum letzten Moment. Das kann dann aber auch schon einmal in Stress ausarten. Insbesondere dann, wenn mehrere solcher Aufgaben zusammenfallen oder das Dieselfass einfach leer ist.
Planung ausdrucken und an die Wand hängen
Durch eine schriftliche Arbeitsplanung lassen sich solche Situationen vermeiden. Wichtig ist dabei, dass sie jede Woche erstellt und kontinuierlich nachgeführt wird. Von Vorteil ist ebenfalls, wenn die Planung ausgedruckt und an die Wand im Stallbüro oder an einer anderen gut sichtbaren Stelle aufgehängt wird. Es gibt auch viele elektronische Hilfsmittel und Apps für ein ganzes Team, die kostenlos und empfehlenswert sind. Die elektronischen Hilfsmittel haben den Vorteil, dass sie auch eine Erinnerungsfunktion haben.
Bei der schriftlichen Arbeitsplanung gibt es drei Grundregeln:
- Verplanen Sie max. 60 % Ihrer Zeit. Dadurch können Freiräume für Unvorhergesehenes berücksichtigt werden. Sobald Sie mehr als 60 % Ihrer Tageszeit verplanen, gelangen Sie langfristig in einen Arbeitsstress und stehen im Hamsterrad.
- Planen Sie mit Prioritäten. Das Wichtigste sollte immer zuerst erledigt werden und nicht das Dringendste.
- Lassen Sie sich Zeit für Freiräume. Als landwirtschaftlicher Unternehmer sollten Sie immer auch die Unternehmensentwicklung Ihres Betriebes im Auge halten und dafür Zeit einplanen. Dabei sollten alle Personen, vom Lehrling bis zum Grossvater, miteinbezogen werden.
Personen dort einsetzen, wo ihre Stärken liegen
Neben den drei Grundregeln sollten Sie sich bei der Planung auch immer Gedanken darüber machen, wie die verfügbaren Arbeitskräfte optimal eingesetzt werden können. Dabei geht es für Betriebsleiter darum, möglichst die Stärken von allen Personen auf dem Betrieb herauszufinden und den Einsatz dementsprechend zu planen. Daneben kann auch noch überlegt werden, wo es Optimierungspotential gibt und wie Schwachstellen aufgedeckt und eliminiert werden können. Wöchentliche Besprechungen im Team können dabei helfen.