Der Ausstieg der Schweizer Eierbranche aus dem Kükentöten befindet sich zurzeit in der Umsetzungsphase. Er wird spätestens per Ende 2025 abgeschlossen sein. Im Biobereich erfolgt der Ausstieg schrittweise über die Aufzucht der Bruderhähne. Aktuell werden bereits 50 % der Bio-Bruderhähne aufgezogen, per 1.1.2026 werden es alle sein. Im konventionellen Bereich wird ab Anfang 2025 laufend die Geschlechtsbestimmung im Brutei eingeführt. Parallel dazu soll der Inlandbedarf an Futterküken, die als wertvolles Futter für Reptilien, Vögel und weitere Tierarten dienen, gedeckt werden.

Der Ausstieg kostet

Der Ausstieg aus dem Kükentöten verursacht Mehrkosten, die auf die Legeküken und die Junghennen überwälzt werden. Auf Stufe Brüterei wird diese Dienstleistung bereits seit 1. November 2024 mit einem Zuschlag von 3 Franken (exkl. MwSt.) je konventionelles Küken verrechnet. Für die Eierproduzenten bedeuten teurere Junghennen höhere Produktionskosten, die eine Erhöhung der Eierpreise erfordern. Die Akteure der konventionellen Eierbranche haben sich verpflichtet, ab 1. Januar 2025 den Ausstieg zu vergüten, um dessen Finanzierung zu gewährleisten. Es wird deshalb auch den Eier-Direktvermarktern nahegelegt, per Anfang 2025 den Eierpreis zu erhöhen. Als Richtgrösse für diese Mehrkosten ab Brüterei gelten je nach Eierkategorie bis zu 1,5 Rappen pro konventionelles Ei. Jeder Vermarkter ist aber frei in seiner Preisgestaltung, wobei individuell weitere Kostenerhöhungen einfliessen können. Da bei den Bio-Eiern die Umsetzung in Etappen erfolgt, lässt sich momentan noch keine allgemeine Empfehlung geben. Generell kann man den Mehrpreis pro Junghenne durch die Anzahl verkaufsfähiger Eier je Henne dividieren, wobei letztere von der Legedauer der Hennen abhängt und allenfalls zwischen Eiersorten differenziert wird.

Infomaterial von GalloSuisse

GalloSuisse, der Verband der Schweizer Eierproduzenten, hat ein zweiteiliges Informationsblatt herausgegeben mit dem Titel «Schweizer Eier ab 2025 noch nachhaltiger dank Branchenlösung für die Küken». Es kann individuell mit der effektiven Eierpreiserhöhung ergänzt und den Eierkunden abgegeben werden. Es begründet die Mehrkosten, erläutert den Ausstieg aus dem Kükentöten und zeigt den ganzen Eier-Produktionsprozess vom Brutei bis zum Konsumei und der geschlachteten Legehenne. Dieses Informationsblatt sowie ein Hinweis für das Verkaufsregal mit QR-Code (siehe Bild) können heruntergeladen werden auf der Webseite von GalloSuisse.