Wenn Wetterextreme Felder verwüsten, muss es schnell gehen: Die Schweizer Hagel setzt bei der Schadenabschätzung auf ein eingespieltes Milizsystem mit über 340 nebenamtlichen Fachleuten aus der Landwirtschaft. Vom Moment der Schadenmeldung bis zur Auszahlung läuft alles digital – und trotzdem persönlich. Felix Andenmatten gibt Einblick in den Ablauf. Sobald ein Schaden gemeldet wird, wird er zentral vom Hauptsitz aus erfasst. Danach stellen wir eine Expertengruppe zusammen, passend zur betroffenen Kultur. Unsere Schadenexperten sind nebenamtlich tätig und stammen alle aus der Landwirtschaft.
Wer koordiniert den Einsatz auf dem Feld?
Das ist Aufgabe des jeweiligen Gruppenchefs. Er organisiert die Schadenabschätzung vor Ort, kommuniziert mit dem Team und sorgt für die Einhaltung der Abschätzungsrichtlinien. Die Versicherten werden automatisch per SMS über das geplante Schätzdatum informiert.
Wie funktioniert die eigentliche Schätzung?
Vor Ort beurteilt immer ein Expertenteam den Schaden – nach dem Prinzip «vier Augen sehen mehr als zwei». Die Erfassung erfolgt digital per Tablet. Dieses unterstützt die Expert(innen) mit Tools zur Schätzung und Berechnung. Das Resultat wird direkt mit den Versicherten besprochen und digital von ihnen bestätigt.[IMG 2]
Was passiert nach der Schätzung?
Die Daten werden sofort an den Hauptsitz übermittelt. Dort prüfen wir sie, rechnen ab und leiten die Auszahlung ein. Der gesamte Prozess – von der Schadenmeldung bis zur Auszahlung – ist durchgängig digitalisiert. Das spart Zeit und sorgt für Transparenz.
Warum arbeiten Sie mit nebenamtlichen Fachleuten?
Weil unsere Experten selbst aus der Praxis kommen. Sie sind Produzentinnen und Produzenten, kennen die Kulturen und verstehen die Situation – gerade in emotional belastenden Momenten nach einem Ernteverlust. Diese Nähe schafft Vertrauen. Zudem sind wir mit dem Milizsystem sehr flexibel, auch bei Grossschäden.
Was ist Ihrer Meinung nach der grösste Vorteil dieses Systems?
Die Verbindung aus Fachwissen, digitalen Abläufen und menschlicher Nähe. Unsere Experten sprechen dieselbe Sprache wie die Versicherten – das macht den Unterschied.