Bei den Umrauschern muss zwischen regelmässigen und unregelmässigen unterschieden werden. Regelmässige Umrauscher werden im Zyklus wieder rauschig – also rund drei oder sechs Wochen nach der Belegung. Die unregelmässigen rauschen meist 25 bis 37 Tage nach der Deckung um. Doch wo liegen die Zielwerte bei den Umrauschern? Auch hier wird unterschieden: Die Regelmässigen sollten 5 bis 8 % nicht überschreiten und die Unregelmässigen sollten unter 3 % liegen.

Bei Problemen mit regelmässigen Umrauschern sollte einerseits das Besamungsmanagement angeschaut und andererseits bei der Sau selbst angesetzt werden. Damit die Sauen richtig stimuliert werden, sollten sie ab dem dritten Tag nach dem Absetzen zweimal täglich Eberkontakt haben. Der Eber ist auch während der künstlichen Besamung gefragt. Im Idealfall werden nur vier bis fünf Sauen gleichzeitig vom Eber stimuliert und dann auch gleich besamt. Beim Handling der Spermablister ist eine Temperatur von 16 bis 18 °C und das Haltbarkeitsdatum einzuhalten. Wird unter Stress besamt oder schlecht stimuliert, steigt das Risiko, dass Sauen drei Wochen nach dem Besamen wieder rauschig werden. Das Eingliedern vom Deckzentrum in die Gruppe sollte möglichst rasch nach dem Besamen erfolgen, damit das Einnisten der Embryonen nicht durch Rangkämpfe gestört wird.[IMG 2]

Faktoren, die tierseitig den Besamungserfolg beeinflussen, können beispielsweise stark abgesäugte Sauen, Sauen mit einer Blasen- oder Gebärmutterentzündung oder einer stark verkürzten Säugezeit sein. Bei den unregelmässigen Umrauschern sind Krankheiten und das Klima wichtige Faktoren. Bei vermehrten, unregelmässigen Umrauschern sollte immer an die Parvovirose gedacht werden. Gegen diese kann geimpft werden. Weiter können ein starker Sonnenbrand, Hitzestress oder Zugluft ein Umrauschen auslösen.

Was in der ganzen Fruchtbarkeitsthematik nicht fehlen darf, ist das Sommerloch. Im Sommer/Frühherbst kommt es vermehrt zu Störungen. Durch den Hitzestress haben die säugenden Sauen weniger Appetit und werden mehr abgesäugt. Solche Sauen haben oft ein längeres Intervall Absetzen bis Belegen und rauschen eher um. Aber nicht nur die Hitze ist beim Sommerloch ein Faktor, sondern auch die Tageslänge. Wenn im Sommer die Tage wieder kürzer werden, nehmen die Sauen weniger gut auf. Man geht davon aus, dass es sich bei diesem Verhalten noch um das Erbe der Wildschweine handelt. Durch ein gutes, intensives Lichtprogramm im Deckstall kann hier zusammen mit guter Abkühlung und Wasserversorgung entgegengehalten werden.