Ab einer Temperatur von rund 15 °C beginnt für die Schafe die Temperaturzone, in der sie sich nicht mehr wohlfühlen. Die ideale Temperatur ist von verschiedenen Faktoren wie Alter, Leistung, Länge und Dichte der Wolle, Luftfeuchtigkeit und Luftbewegung abhängig. Die Beobachtung der Tiere ist die bessere Möglichkeit, das Wohlbefinden die Tiere zu beurteilen, als der Blick auf das Thermometer.

Schafe, die unter Hitze leiden, zeigen folgende Anzeichen: Die Futteraufnahme und damit auch die Leistungen sinken. Die Tiere suchen Schatten auf, legen sich hin oder stehen mit hängendem Kopf beisammen und die Wiederkautätigkeit wird reduziert. Ein deutliches Anzeichen von Hitzestress ist eine beschleunigte Atmung (Hecheln). Im Gegensatz zu Rindern oder Pferden können Schafe nicht schwitzen.

Scheren der Tiere im Frühjahr

Wolle schützt die Schafe vor der Kälte. Das Luftpolster in der Wolle wirkt auch bei Hitze isolierend. Kann die Wärme nicht über die Schleimhäute des Atmungsapparates abgeführt werden, so kann es unter einer dicken Wollschicht zu einem Hitzestau kommen. Vorsicht, frisch geschorene Schafe können den Sonnenbrand bekommen.

Genügend Wasser

Bei kühlen Temperaturen und feuchtem Gras trinken Schafe nur wenig Wasser. Bei hohen Temperaturen und Trockenheit hingegen nimmt die Bildung von Tau ab und der Wasserbedarf steigt massiv an.

Ausreichend Schattenplätze

Herdentiere wie Schafe bevorzugen es, gemeinsam den Schatten aufzusuchen. Mehrere weit voneinander liegende Schattenplätze sind daher nicht ideal. Ideal sind grosse Bäume. Die Blätter der Bäume geben durch die Verdunstung Wasser an die Umgebungsluft ab, was ähnlich wie beim Schwitzen eine kühlende Wirkung hat. Ausserdem kann warme Luft durch die Blätter hindurch aufsteigen. Künstliche Schattenspender wie aufgespannte Planen oder Weidehütten bieten zwar Schatten, können jedoch wie ein Treibhaus die Hitze stauen, wenn nicht genügend Luftzirkulation besteht.

Genügend Luftzirkulation

Falls die Weide in der Nähe des Stalles liegt, können die Schafe auch tagsüber eingestallt werden. In diesem Fall braucht es genügend Luftbewegung, allenfalls mit einem Ventilator.

Sömmerung auf einer Alp

In der Höhe ist es weniger heiss. Auf der Alp sollten möglichst wirksame Herdenschutzmassnahmen umgesetzt werden. Sonst leiden die Schafe nicht an einem Hitzestress, sondern an einem anderen Stress, der unter Umständen tödlich enden könnte.