Der Einbau von Gussasphaltböden in Ställen war viele Jahre stark verbreitet. Landwirte schätzen an dieser Unterlage die gute Rutschfestigkeit. Die Böden sind sehr belastbar sowie frost- und tausalzbeständig, fugen- und schwellenloses Ver-legen funktioniert. Gussasphalt hat sich auch in nicht wärme-gedämmten Systemen bewährt. Weil er unterlaufsicher ist, entstehen hinsichtlich Hygiene und Keimbelastung weitere Vorzüge gegenüber Gummimatten.
Rau durch Abnützung
Durch die Abnutzung mit dem Mistschieber und dem Abtragen der Bitumenoberschicht wird ungefähr in den ersten fünf Jahren die abgestreute Sandschicht abgerieben und die Gesteinskörnungen kommen zum Vorschein. Der Boden wird rau. Das kann zu hohem Klauenabrieb führen. Solange die Tiere nicht in Sackgassen oder Melkständen eng abdrehen müssen und eine dem Untergrund angepasste Klauenpflege sowie ideale Liegebereiche erhalten, führt dies aber kaum zu Lahmheiten.
Alternative zu Beton und Gummimatten
Baufirmen mit mangelndem Fachwissen haben leider dem Ruf des Gussasphaltbodens geschadet. Falsche Bestandteile und Zusammensetzungen sowie unsachgemässer Einbau führten zu Belagsschäden und Folgekosten bis hin zu Schäden an den Tieren. Infolgedessen wurde immer mehr mit Betonbelägen und Gummimatten gebaut. Schade. Zum Glück gibt es wieder Bauprofis, die Gussasphalt sehr sorgfältig und fachmännisch einbauen. Mehrere Punkte sind zu beachten. Die Gesteinskörnung und die Qualität des Bindemittels Bitumen als auch die Mischanteile (rund 93 % Steinanteil und 7 % Bitumen) sind entscheidend. Die Verarbeitungstemperatur liegt bei rund 220 °C. Deshalb sind nicht hitzebeständige Kotbalken aus bspw. recyceltem Kunststoff nicht ideal.
An einem Tag saniert
Die übliche Einbauhöhe beträgt 3 cm. Für dickere Belagsschichten muss mehrschichtig eingebaut werden. Ansonsten sinken die Kieselsteine ab und die Oberfläche wird glatt sein. Die Seitenabschlüsse am Boden müssen gut verklebt werden und absolut unterlaufsicher sein. Auf Wunsch kann Gussasphalt mit bis zu 6 % Gefälle eingebaut werden. Auch Sanierungen von Gussasphaltböden sind möglich, da das Material nach maximal drei Stunden ausgekühlt und begehbar ist.
Die Kosten liegen bei 100 m² Gesamtfläche ab Fr. 100.–/m². Die Lebensdauer liegt bei 20 bis 30 Jahren.