Die Eisheiligen machen ihrem Namen auch in diesem Jahr alle Ehre. Kühl, regnerisch und Schnee in erhöhten Lagen. Danach wird es aber wieder mild und die Strauchbeeren holen die Verzögerung auf.
Nach den Eisheiligen ist der ideale Zeitpunkt, Grün-Topfpflanzen von Sommer- und Herbsthimbeeren zu pflanzen. Mit einer angepassten Wasser- und Nährstoffversorgung erreichen die heranwachsenden Ruten bis im Herbst ohne Weiteres anderthalb bis zwei Meter Höhe. Die Ruten werden laufend am Drahtgerüst aufgebunden. Bei Herbsthimbeeren kann sogar bereits in diesem Herbst mit ersten Früchten gerechnet werden.
Leimtafeln gegen Himbeerkäfer montieren
Bevor die Blüten an den überwinterten Sommerhimbeerruten aufgehen, ist es an der Zeit, weisse Leimtafeln am Drahtgerüst zu montieren. Damit werden die Himbeerkäfer angelockt, die an der Leimtafel kleben bleiben und folglich keine Eier in die Blüten ablegen, woraus die Maden in den Früchten entstehen.
Johannisbeeren stark von Blattläusen befallen
Die krautigen Jungtriebe von Johannisbeeren werden derzeit stark von Blattläusen befallen. Besonders ärgerlich ist das in Johannisbeeren, die als Zwei- oder Dreiast-Hecken erzogen werden. Die Blattläuse verursachen starke Triebstauchungen und -deformationen. Das verhindert eine gute Entwicklung von jungen Hecken. Zudem können die heranreifenden Früchte von einem klebrigen Überzug belegt sein. Zu diesem Zeitpunkt ist die Population von Nützlingen meist noch nicht stark genug. Deshalb sind Blattlausherden im Frühsommer mit einem Blattlausmittel lokal an den Triebspitzen zu bekämpfen.
Schildläuse in Heidelbeeren bekämpfen
Die Heidelbeerblüte ist vielerorts bereits abgeschlossen. Erfreulicherweise war der Befall durch Frostspanner nicht stark ausgeprägt. Warme trockene Witterung lässt aber die Schildlauspopulation stark ansteigen. Von der Basis alter Triebe wandern die mobilen Stadien an den Trieben nach oben in die Blüten- und Fruchtzone. Da verursachen Schildläuse starke Russtau-Ablagerungen, wodurch die Früchte klebrig und unbrauchbar werden. Mit dem Wirkstoff Thiacloprid (auch in Kleinpackungen erhältlich) können mit drei Wochen Wartefrist mobile Stadien von Napfschildläusen bekämpft werden. Im biologischen Anbau steht nach der Blüte kein bewilligtes, wirksames Produkt zur Verfügung.
Mehltau in Stachelbeeren
In den Stachelbeeren zerstört Echter Stachelbeermehltau bereits im Frühsommer innert kurzer Zeit das Blattwerk sowie die Knospen und jungen Früchte. Der wirkungsvollste Schutz vor Stachelbeermehltau ist die Wahl von robusten Sorten. Wo dennoch Befall auftritt, stehen Fungizide aus verschiedenen Wirkstoffgruppen zur Verfügung. Im biologischen Anbau darf Armicarb (Kalium-Bicarbonat) oder Fenchelöl (Teilwirkung) eingesetzt werden.