Sind Bäume mit nur einzelnen Mistelpflanzen befallen, können diese mit wenig Aufwand wirkungsvoll saniert werden.
Vorgehen bei Einzelpflanzen
Ast abschneiden: Den befallenen Ast jeweils 40 cm hinter der Mistelpflanze ganz wegschneiden. Wird nur die Pflanze über ihrem Wirts-Ast weggeschnitten, wird diese unmittelbar wieder austreiben.
Einkerben: Kann der Ast nicht abgeschnitten werden, muss die Mistel durch Kerben bis ins Holz entfernt werden – mindestens 10 cm auf allen Seiten des Astes. Bei dicken Ästen kleine Akku-Motorsäge oder Handsäge verwenden.
Jährliche Kontrolle: Bäume, selbst bei wenig Befall, im Winter, im laublosen Zustand, jährlich gut kontrollieren.
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Vorgehen bei starkem Befall
An grossen Bäumen mit starkem Befall ist das Kerben mit grossem Aufwand verbunden. Man wird dann eher zur Schere greifen und die Mistel dicht am Ast wegschneiden oder wegreissen. Damit sind mind. die weissen Beeren für zirka drei Jahre entfernt und die kleinräumige Verbreitung verhindert. Dazu den Baum besteigen oder eine hydraulische Hebebühne mieten. An kleineren Bäumen hilft eine mindestens 4 m lange Stangenschere mit kippbarem Schneidkopf. Ein stark befallener alter Obstbaum kann gemäss Klaus Gersbach nie ganz saniert werden, ohne zu viele ganze Äste wegzuschneiden. Deshalb sollten die Misteln bereits bei einem leichtem Befall entfernt werden. [IMG 3]
Die Vereinigung Fructus steht für allfällige Fragen zur Bekämpfung der Misteln an alten Hochstamm-Apfelbäumen unter der Tel. 079 838 20 20 zur Verfügung.
Quelle: Obst- und Mistelexperten Walter Hartmann und Hans-Thomas Bosch (Süddeutschland), Hans Brunner, Richard Hollenstein, Klaus Gersbach und Bot. Garten Zürich