Auf allen Social-Media-Kanälen tauchen sie auf: Reinigungsmittel, die man in Tab- oder Pulverform kauft und zu Hause mit Wasser anrührt. Immer mehr Hersteller von Reinigungsmitteln für Privathaushalte und Grossbetriebe bieten solche Produkte in fester Form an, wie man es auch von Seifen oder Shampoo kennt.

Die Reinigungsprodukte in fester Form werden erst zu Hause mit Wasser angerührt. Daher bieten sie die Hersteller oft in Papiertütchen oder Kartonschachteln zum Verkauf an, statt in Plastikflaschen oder Kanister. Das ist unbestritten ein grosser Vorteil: So fällt weniger Gewicht an, was den Transport leichter und ökologischer macht, und es wird Plastik eingespart.

Die Inhaltsstoffe der Tabs

Bei den Inhaltsstoffen lohnt es sich, etwas genauer hinzuschauen. Denn manchmal sind die kompakten Reinigungsmittel nicht ökologischer als die herkömmlichen Mittel.

Grundsätzlich enthalten alle Tabs Tenside, das sind die Substanzen, die den Schmutz be-seitigen. Tenside können aus pflanzliche Ölen oder aus Erdöl hergestellt werden. Bei den pflanzlichen Ölen handelt es sich oft um Palmöl. Doch der oft grossflächige Palmölanbau belastet die Umwelt. Wer Wert auf Ökologie legt, achtet darauf, dass zertifiziertes Öl verwendet wird.

Duftstoffe und Haltbarkeit

Ein kritischer Blick sollte man auch auf die Duftstoffe werfen, die verwendet werden. Wurden sie aus natürlichen Stoffen wie zum Beispiel Zitronen produziert? Oder wurden sie synthetisch hergestellt? Denn viele Duftstoffe können empfindliche Haut reizen und Allergien auslösen. Je nach Einsatzgebiet enthalten die Reiniger zudem op-tische Aufheller oder auch Enzyme.

Ein Unterschied zu den herkömmlichen Reinigern ist die Haltbarkeit. Flüssige Mittel sind meist mehrere Jahre haltbar. Bei festen Mittel liegt das Mindesthaltbarkeitsdauer meist zwischen sechs bis zwölf Monaten. Dafür kann auf umweltbelastendes Konservierungsmittel verzichtet werden.

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Die passende Sprühflasche

Viele Anbieter verkaufen zu den Tabs Sprüh- oder Schaumflaschen aus Glas oder Plastik. Bevor man sich aus rein optischen Gründen für eine Flasche entscheidet, sollten einige Fragen geklärt wein. Zum Beispiel:

  • Muss der Inhalt vor Licht geschützt werden?
  • Ist der Füllstand der Flasche leicht ablesbar?
  • Liegt sie gut in der Hand?
  • Ist sie nicht zu schwer?
  • Lohnt sich eine Neuanschaffung in Hinblickauf die Kosten? Oder reicht eine bereits vorhandene Sprühflasche?

Waschen mit Streifen

Auch beim Kleiderwaschen gibt es Alternativen zu Pulver- oder Flüssigwaschmitteln: Papierig wirkende Waschstreifen. Sie enthalten in der Regel weniger Inhaltsstoffe als normale Waschprodukte. So wird zum Beispiel oft auf Wasserenthärter ver-zichtet. Dies ist zum Teil auch sinnvoll, da heute vermehrt mit niedrigen Temperaturen gewaschen wird. Zudem haben moderne Waschmaschinen effektive Waschprogramme und die Textilien sind häufig wenig verschmutz.

In vielen Haushalten wird tendenziell zu viel gewaschen und das Waschmittel zu grosszügig dosiert, frei nach dem Motto «viel hilft viel.» Wer ökologischer waschen will, kann daher, statt Waschstreifen zu kaufen, auch einfach jeweils die Menge des herkömmlichen (ökologischen) Waschmittels deutlich verringern.

Ein auf Social Media häufig genannter Kritikpunkt beim Waschen mit Waschstreifen ist der Geruch der Wäsche. Diese duftet nämlich nach dem Waschen nicht mehr so stark, wie viele es sich gewohnt sind. Weniger Duftstoffe sind aber ökologisch gesehen eher ein Vorteil. Manche betrachten die oft starken Duftstoffe in herkömmlichen Waschmitteln oder Weichspülern zudem eher als «Geruchsbelästigung».

Nicht per se positiv

  • Waschstreifen und Putztabs haben ihre Vorteile:
  • Sie haben eine gute Ökobilanz, da sie weniger Verpackungsmaterial und weniger Gewicht für den Transport benötigen.
  • Sie sind leicht, auch für unterwegs, und praktisch in der Anwendung.
  • Sie lassen sich einfach dosieren, ohne Abmessen.

Es gibt aber auch einige kritische Punkte:

  • Hartnäckige Flecken müssen vorbehandelt werden.
  • Die Preise sind eher hoch für die gelieferte Menge an Wasch- und Putzmittel.
  • Waschstreifen und Putztabs sind nicht automatisch ökologischer als herkömmliche Mittel, das hängt auch von den Inhaltsstoffen ab.
  • Es lohnt sich, verschiedene Anbieter zu vergleichen – auch, was den Produktionsort betrifft.

Und wenn man bei einem Versuch nicht ganz zufrieden ist? Schreiben Sie dem Hersteller. Waschstreifen und Putztaps werden oft von eher jungen Unternehmen produziert, die viel Wert auf Kunden-Feedback legen. So haben zum Beispiel einige Produzenten sehr rasch ihre Sprühflaschen angepasst, nachdem sie entsprechende Kundenrückmeldungen bekamen.