Pferde sind im Vergleich zum Rindvieh die effizienteren Futterverwerter. Das tönt im ersten Moment gut, hat aber seine Nachteile, denn viele Pferde sind heute übergewichtig. Am Liebegger Flurgang zum Thema Pferdehaltung informierte die Referentin Karin Gschwind über die Grundlagen des Nährstoffbedarfs. Sie betreut am LZ Liebegg neu den Fachbereich Pferdehaltung; ihre Vorgängerin Anja Schmutz widmet sich vermehrt dem Milchvieh.

Mineralstoff nicht vergessen

«Mit Heu und Gras ist ein grosser Teil des Nährstoffbedarfs schon gedeckt, Ergänzungsfutter bräuchte es oft gar nicht«, stellte Karin Gschwind klar. Auch Stroh sei für Freizeitpferde bereits eine ansehnliche Energiequelle. Mineralstoffe, Vitamine und Salz müssten aber unbedingt zugefüttert werden, erinnerte sie.

Die Familie Suter vom Steighof in Würenlingen amtete als Gastgeber am Flurgang. Sie betreuen rund 30 Pferde. Die Eltern des heutigen Betriebsleiters siedelten 1974 aus, damals mit vier Pferden. Die heutige Infrastruktur mit Reithalle und Sandplatz konnte erstellt werden, weil das Betriebsareal im Rahmen einer Zonenrevision in eine Pferdehaltungszone umgeteilt wurde. Die Landwirtschaft bleibe aber ein Standbein, stellte Marcel Suter klar. Er wolle sein Futter selber produzieren. Er bewirtschaftet insgesamt 30 Hektaren, davon je 3 Hektaren Zuckerrüben und Raps, dazu 3 bis 4 Hektaren Brotgetreide, der Rest sind Natur- und Kunstwiesen.

Bestand je nach Verwendung

Mit dem Liebegger Futterbauspezialist Herbert Schmid nahmen die Teilnehmenden einen Augenschein von den Weiden und Heuwiesen. Die Ansaatmischung muss je nach Verwendungszweck gewählt werden – soll die Weide vor allem als Auslauf dienen, braucht es einen trittfesten Bestand. Für Heu und Heulage hingegen sind gute Futterpflanzen gefragt.

Tierarzt Markus Scheibenpflug informierte über das Phänomen «Headshaking». Er hat sich auf diese komplexe Thematik spezialisiert und bietet auf dem Steighof Therapieplätze an.

«Heu und Gras decken sehr viel ab. Ergänzungsfutter bräuchte es oft gar nicht.»

Karin Gschwind, Fachspezialistin für Pferde am LZ Liebegg, rechnete am Flurgang den Nährstoffbedarf von Pferden vor.