Am Feldtest der Pferdezuchtgenossenschaft Aargau (PGA) am Samstag vor einer Woche in Eiken gewann Nelia vom Sagenhof von Roland Kathriner aus Römerswil. Die Never-Tochter zeigte auf hohem Niveau ausgeglichene Leistungen und erhielt im Exterieur die Noten 7,67, im Fahren 8,71 und im Reiten 8,00.
Gute Noten bis zuhinterst
Den zweiten Rang schaffte Novac-Tochter Nina von Bruno Emmenegger aus Schüpfheim mit einem Gesamtindex von 8,07. Die Schimmelstute Nirwana aus der Zucht von Familie Müller aus Buttwil, ebenfalls von Novac abstammend, kam auf den dritten Rang mit einem Gesamtindex von 8,00.
Das Niveau in Eiken war hoch – selbst das Pferd am Ende der Rangliste schloss mit einem Gesamtindex von 7,19 ab. Insgesamt traten in Eiken 16 Pferde an, wieder etwas mehr als in den vergangenen Jahren, wenn auch dank ausserkantonaler Verstärkung.
Hohe Ansprüche an Pferde
«Die Nachfrage nach Freibergerpferden wird wieder steigen», prognostiziert PGA-Vizepräsident Patrick Böller. Seine Familie züchtet und bildet regelmässig Pferde für den Feldtest aus, und auf ihrem Betrieb Fürberg in Wölflinswil stehen die Freiberger-Zuchthengste Norway und Vitali. «Die Käufer stellen hohe Ansprüche an junge Pferde», so Patrick Böllers Erfahrung. Sportlich müssten sie sein und doch gelassen und umgänglich. Da liege es am Züchter, den Interessenten allfällige Illusionen zu nehmen, stellt er klar. «Wir behalten ein Pferd lieber, bis sich ein passender Besitzer findet, als es mit einem unguten Gefühl zu verkaufen.»
Nicht kostendeckend
Länger behalten bedeutet allerdings höhere Kosten. Die Pferdezucht und –ausbildung seien für den Züchter ohnehin kein grosses Geschäft, sagt Patrick Böller. Zu realisieren seien für dreijährige Freiberger mit Feldtest in der Regel 7500 bis 9000 Franken – 11 000 bis 12 000 Franken müsste der Züchter eigentlich bekommen, um alle Auslagen decken zu können, vor allem wenn er das Tier in Ausbildung gebe.
Die mangelnde Nachfrage beziehungsweise mangelnde Bereitschaft, kostendeckende Preise zu bezahlen, hat auch im Aargau dazu geführt, dass weniger gezüchtet wird. Das bedauert Patrick Böller zwar. «Aber die Qualität an der Spitze leidet dadurch nicht», stellt er fest.
Ausbildner ist verantwortlich
Zu der Kritik, dass der Feldtest die dreijährigen Pferde überfordere, sagt Patrick Böller: «Die jungen Pferde wollen etwas machen. Es liegt in der Verantwortung des Ausbildners, sie dabei nicht zu überfordern und ihnen die nötige Zeit zu lassen.» Mit dem Feldtest sei die Ausbildung noch nicht abgeschlossen, auch das sei nicht allen Käufern klar. «Wer ein junges Pferd kauft, sollte gewillt sein, an sich selber und an der Ausbildung des Pferdes weiter zu arbeiten.»