In der Berufsschule haben wir mit dem Vertiefungsfach Milchvieh gestartet, den Unterricht finde ich sehr spannend. Mit dem erlernten Wissen aus der Berufsschule und den Praxiserfahrungen vom Lehrbetrieb konnte ich die letzten Milchleistungsprüfungen des elterlichen Betriebes auswerten.

Eine Frage der richtigen Diät

Die Futtermischung für Industriemilch beinhaltet Grassilage und Maissilage, Belüftungsheu und etwas Ökoheu. Sofern wir saisonal vom eigenen Betrieb Futterkartoffeln und Karotten haben, geben wir auch diese dazu. Als Ergänzungsfutter verwenden wir ein Eiweisskonzentrat aus der regionalen Mühle, dazu kommen ein Mineralsalz und Viehsalz mit Jod. Das Leistungsfutter wird auf jedes Tier individuell abgestimmt und von Hand verabreicht.

Die Werte im Auge behalten

Die Gehalte der Milch sind zurzeit sehr gut, auch die Fett/Eiweiss-Verhältnisse sind bei fast allen Tieren im optimalen Bereich, das Risiko auf Acetongehalte ist sehr gering. Der durchschnittliche Harnstoffwert ist mit 19 gut. Gemäss den Angaben des Prüfberichtes haben wir einen leichten Energieüberschuss bei den Tieren über 200 Laktationstagen, was zur Verfettung führen kann. Die Schwierigkeit liegt darin, die Futtermischung für die gesamte Herde passend zu machen. Eine gute Zucht, welche in der Herde ähnliche Milchleistungseigenschaften und gute Persistenzwerte schafft, kann aus meiner Sicht die Herausforderungen in der Fütterung vereinfachen.

Der Mischwagen lohnt sich

Um die Fütterung nicht nur gut abgestimmt, sondern auch effizient zu erstellen, setzen wir auf dem elterlichen Betrieb mit Anbindestall auf einen stationären Elektromischwagen und übergeben das Futter mit einem Förderband an einen Verteilerwagen. Das System ist nicht nur komfortabel, sondern auch wirtschaftlich. Der elektrische Energieaufwand pro Mischung alle zwei Tage liegt bei zirka 2,50 Franken.

 

Der Autor

Lukas Streit (31) ist gelernter Landmaschinenmechaniker und dipl. technischer Kaufmann. Nachdem seine Eltern den Betrieb in Hagneck BE aus langjähriger Pacht kaufen konnten, entschloss er sich, mit seiner Frau und den zwei Kindern den elterlichen Betrieb weiterzuführen. Nun macht er die berufsbegleitete Nachholbildung zum Landwirt EFZ auf dem Betrieb von Mathias und Andrea Wyss in Werdthof, Kappelen BE.