Tagebuch: Fit für die Notbremsung

Es ist kalt, die Vegetation macht ihre Winterpause. Auf dem Lehrbetrieb kümmern wir uns zurzeit um die Maschinen und Einrichtungen.

Aufgebot zur Prüfung

Gerade ist ein Prüfaufgebot für einen der für 40 km/h zugelassenen Anhänger erschienen. Um diesen am Termin vorführen zu können, muss man seit dem 1. Januar 2020 ein Bremsprotokoll einer Fachwerkstatt vorweisen, welches nicht älter als drei Monate ist. Vom Lehrmeister habe ich den Auftrag erhalten, am hydraulisch gebremsten Anhänger in der nahegelegenen Landmaschinenwerkstatt die Bremsprüfung durchzuführen zu lassen.

Den Anhänger haben wir vor der Brems-Kontrolle noch für einen Transport verwendet. Als Landmaschinenmechaniker hatte ich die gefühlte Bremsleistung bei dieser Fahrt als gut bezeichnet. Bei der Leerfahrt mit dem Anhänger konnte ich die Bremsen nur wenig betätigen, um keine abrupten Bremsmanöver auszuüben. Dementsprechend optimistisch fuhr ich zur Landmaschinenwerkstatt.

Bremse auf dem Prüfstand

Am Bremsprüfstand angekommen war ich umso erstaunter, als der Anhänger die gefragten 38 Prozent Abbremsung nicht erreichte, nachdem jede Achse mit einer hydraulischen Zugeinrichtung auf den Bremsstand heruntergezogen und geprüft wurde. Die Bremsen wurden anschliessend überarbeitet.

Nebst den Bremsen haben wir auch Chassis und Ladefläche, die Räder und Reifen sowie die Beleuchtung und Signalisation geprüft und allfällig instandgesetzt. Für mich war die Prüfung der hydraulischen Bremse eine bleibende Erfahrung. Mein Fazit: Mit leerem Anhänger hydraulisch abgebremst und nicht den Kopf am Steuerrad angeschlagen = Bremstest durchgefallen … Lukas Streit