Die Kompetenzen für die landwirtschaftliche Ausbildung erhalten wir nicht nur auf den Lehrbetrieben, wir besuchen natürlich auch die Schule. In den arbeitsintensiveren Monaten haben wir einen Tag die Woche, im dritten Lehrjahr hat man über die ganzen Wintermonate Schulunterricht.

Es gibt viel zu wählen

In dieser Zeit muss man sich für Wahlfächer entscheiden, welche man ab Februar besucht. Es gibt die Hauptvertiefungen Rindfleisch, Milchvieh oder Schweine. Für mich persönlich machte es am meisten Sinn, die Tierart vom Heimbetrieb zu wählen. In meinem Fall ist es die Vertiefung Rindfleisch, welche die Themen Mutterkuhhaltung, Kälbermast und Munimast beinhaltet.

«Für die anderen Optionen wie Ballenspiess oder Ballenzange haben wir zu Hause keine Verwendung.»

Jan Lüscher hat im Werkstattkurs einen Schweisstisch gebaut.

Diese Hauptvertiefung ist noch nicht alles, denn es sind auch noch Wahlfächer zu wählen. Die angebotenen Wahlfächer sind sehr vielfältig, man hat die Qual der Wahl zwischen Tierhaltungen, Alpwirtschaft, Bauen, Wertschöpfung/Innovationen, Pferdehaltung, Ackerbau, Werkstatt, Spezialkulturen und vielem mehr.

Viel lernen und vertiefen

Ich habe mich für die vier Wahlfächer Werkstatt, Bauen, Wertschöpfung/Innovationen und Spezialkulturen entschieden. Diese Fächer haben mich am meisten angesprochen und sind für mich Themen, die ich in Zukunft umsetzten kann.

Den Werkstattkurs habe ich bereits hinter mir. Wir durften ein Objekt zusammenbauen. Ich entschied mich für einen Schweisstisch, für die anderen Optionen wie Ballenspiess oder Ballenzange haben wir zu Hause keine Verwendung. In diesem Kurs haben wir das handwerkliche Geschick für das Schweissen und das exakte Arbeiten vertieft.

Ein eigenes Projekt

Das zweite Wahlfach Bauen konnte ich ebenfalls bereits absolvieren. Das Hauptaugenmerk lag darauf, Formulare korrekt auszufüllen und geltende Vorschriften zu beachten. In unserem Wochenauftrag durften wir in einer Gruppenarbeit auch ein Bauprojekt planen.

«Ich möchte mich optimal auf die Zukunft vorbereiten.»

In der Lehre lernt man viel fürs Leben.

Wir haben uns folgender Ausgangslage angenommen: Wir sollten einen Schweinemaststall mit 500 Plätzen auf 404 Plätze zu reduzieren, um mit dem gewonnen Platz einen Mastmunistall für 17 Tiere umzubauen. Der Gedanke dahinter war, die Abhängigkeit vom Schweinemarkt zu reduzieren. In diesem Zusammenhang haben diverse Formulare ausgefüllt sowie Pläne gezeichnet.

Der Rest folgt im April

Zu den Wahlfächern Wertschöpfung/Innovationen und Spezialkulturen kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts erzählen. Diese Unterrichtsstunden werde ich erst ab Mitte April besuchen können. Ich freue mich bereits auf spannende Inputs sowie angeregte Diskussionen. Ich möchte mich optimal auf die Zukunft vorbereiten. Der Klimawandel und die immer stärker herausfordernden Vorschriften setzen einen innovativen und flexiblen Landwirt voraus.

Zur Person: Jan Lüscher ist 23 Jahre alt und kommt aus Muhen AG. Als erste Lehre hat Lüscher Maler EFZ gelernt. Die zweite Lehre als Landwirt hat er im August 2022 auf der Neualp in Eigenthal LU begonnen. Aktuell lernt Lüscher auf dem Betrieb Ottiger in Neudorf LU. Beide bisherigen Lehrbetriebe halten Mutterkühe. Jan Lüschers Ziel ist es, die landwirtschaftliche Lehre abzuschliessen und dereinst den elterlichen Betrieb zu übernehmen.[IMG 2]