Die Betriebszweige meines Lehrbetriebes in Sorens sind die Milchwirtschaft, das Ausmästen von Ferkeln und die Rothirschzucht. Unsere Rothirschzucht gilt als die grösste in der Schweiz. Wir zählen 120 Hirschkühe für die Zucht und neun ausgewachsene Zuchthirsche. Dazu gehören knapp 80 junge Hirschböcke und etwa 60 junge Hirschkühe. Unsere Zuchttiere werden zur Blutauffrischung in vielen Zuchtbetrieben eingesetzt und etwa 20 Tiere werden pro Jahr zur Aufzucht verkauft. Die jungen Hirsche werden mit Grassilage gemästet. Das Hirschfleisch wird dann als regionales Qualitätsprodukt direktvermarktet. Die älteren Hirschkühe sowie die neun Zuchthirsche sind je in einem separaten Gehege eingezäunt. Auch bei den jungen Hirsch­herden wird nach Geschlecht und Alter unterschieden. Insgesamt steht den Hirschen 25 a eingezäunte Weidefläche zur Verfügung. Jedes Hirschgehege grenzt an den Wald, wo die Hirsche ihren Rückzugsort finden.

Der Hirschbock fühlte sich wohl bedroht 

Als ich letzte Woche die Futterkrippen auffüllen wollte, fühlte sich wohl einer der Hirsch­böcke bedroht und hat mich angegriffen. In hohem Bogen wurde  ich an die Futterkrippe geschleudert. Ich bin fürchterlich erschrocken und konnte nicht flüchten, also habe ich mich hinter einem Tränkebecken versteckt. Als sich die Situation etwas beruhigt hatte, bin ich aus meinem Versteck rausgekommen und öffnete vorsichtig die Stalltür, damit die Hirschherde hinaus auf die Weide flüchten konnte.