Wegen der tiefen Temperaturen kommt die Erdbeersaison heuer nur holprig in Gang. Am Pfingstmontag haben wir vier Kilogramm geerntet, nun werden es immer mehr. Vier Mal pro Woche wird abgelesen, frühmorgens, weil es im gedeckten Anbau schnell warm wird. Im Hofladen sind die süssen Blickfängerinnen sofort verkauft. Wenn ich nicht schon zwei, drei genascht hätte, würde für mich keines übrig bleiben. Auch die anderen Pflanzen nehmen es ein bisschen gemütlich, den Salat müssen wir aber schon ernten, auch wenn er noch eher klein ist, sonst stängelt er auf.Dafür bleibt mehr Zeit fürandere Tätigkeiten. Wir renovieren grade den oberen Stock der Betriebswohnung und dann ist da noch die «Schule auf dem Bauernhof».
Den Kindern etwas beibringen macht Freude
Zwei- bis dreimal monatlich haben wir eine Klasse zu Besuch, oder auch mal einen Ferienspass, und weil die Chefin auch noch auswärts arbeitet, kommt es auch schon mal vor, dass ich den Unterricht übernehme. Vielleicht liegt es mir als Lehrer(innen)kind im Blut, auf jeden Fall gefällt es mir sehr, den Kindern die Landwirtschaft näher- und ihnen auch etwas beizubringen.
Tiere sind der Höhepunkt
Die Tiere anzuschauen und zu füttern steht natürlich immer hoch im Kurs. Letztens wollte ein Kind gleich ein Huhn mitnehmen. In der Znünipause plündern sie auch schon mal den Hofladen; Glacé ist dann immer ausverkauft. Und wenn ich auf meine letzte Frage «Hetts nech gfaue?» ein vielstimmiges «Ja!» vernehme, und allseitig strahlende Gesichter sehe, dann ist das doch das Schönste!
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