Motiviert öffnete ich das Tor zum Melkstand. Eine Kuh hatte ich schon, zwei, drei und dann kommt keine mehr. Leise seufzend lief ich nach draussen, um die Trödeltanten ans Melken zu erinnern. Daraufhin folgte dann die Fünfte, doch plötzlich lief diese einfach nicht mehr weiter. Seufz! Ich forderte sie sanft auf, noch einen Schritt zu gehen, jedoch vergeblich. Denn die vierte Kuh Ava musste sich (so wie immer) zuerst ausgiebig kratzen, bevor sie weiterlaufen konnte.
Einige Kühe muss man motivieren, um in den Melkstand zu kommen
Sie kratzte sich also zuerst einmal, bis dann irgendwann genug gekratzt war und Ava zur dritten Kuh aufrückte. Dadurch konnten endlich auch Kühe Nummer Fünf und Sechs, welche ich in der Zwischenzeit zum Melken motiviert hatte, aufrücken.
Jenny hat ihre Abendroutine
Kaum waren diese Kühe angehängt, liess ich nochmals sechs herein – es kamen aber nur fünf, denn die gute Madame Farah hatte (allerdings nur abends) Angst vor dem Miststock und konnte daher nicht daran vorbei in den Melkstand laufen. Mit gespitzten Ohren wartete Farah schon bei der Abtrennung zum Fressbereich. Dort öffnete ich die Absperrung und liess Farah über die Fressachse zur vorderen Absperrung laufen, wobei laufen übertrieben wäre: Farah bummelte lieber. Als auch die letzten Kühe gemolken waren, spritzte ich den Melkstand mit Wasser ab. Doch bevor ich fertig war, kam die Kuh Jenny herein und musste natürlich, wie jeden Abend, nochmals alles «vollscheissen» und mit gehobenem Kopf wieder in den Laufstall stolzieren. Jede Kuh kommt nach dem Melken in den Fressbereich und kaum geht die Kuh mit dem Kopf durchs Fressgitter, schnappt es zu. Jenny öffnet es immer mit ihren Ohren und begibt sich dann auf ihre «Melkstand-Tour».