Jedes Jahr gehen zwei Milchkühe der Familie Zaugg aus Schwendibach BE auf die Alp im Justistal. Deswegen sind wir verpflichtet, Tagwerke zu machen, wozu das Wildheuen gehört.
Burden mit Heu wurden gebunden
Am 9. August war es soweit. Der Aufstieg begann um 11 Uhr. Als wir oben angekommen sind, begannen wir mit dem Herunterrechen des Heus. Zirka die Hälfte der Heuer band «Burden» (siehe Bild). Dafür wurde ein Netz von etwa zwei auf zwei Meter Grösse verwendet. Das Heu musste dann abwechselnd von links nach rechts und von unten nach oben auf das Netz aufgelegt werden.
Heuburden werden 200 Meter zum Stall hinunter gelassen
Als der Heuhaufen gross genug war, schnürten wir die «Burde» über die Ecken zusammen, so dass nur noch oben eine kleine Öffnung vorhanden war. Danach wurden immer zwei Burden zusammengebunden und nach unten geführt. Als wir alles Heu in die Burden gebunden hatten, bereiteten wir alles vor, um sie über ein Stahlseil 200 Meter zum Stall hinunterrutschen zu lassen. Dafür wurde ein Haken an der Burde befestigt und diesen an das Seil gehängt.
Zwölf Burden sausen ins Tal hinunter
Danach hoben wir zu viert das Seil auf einen Ruck hoch und senkten es langsam wieder. So konnte die Burde hinunterrutschen. Unten am Stall warteten Helfer, die anschliessend die Burde vom Seil lösten und in die Heubühne transportierten. Insgesamt waren es zwölf Burden, die wir so über das Seil ins Tal sausen liessen. Als wir fertig waren, hatten wir noch ein leckeres Älplerzvieri mit Meringues spendiert bekommen.
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