Nachdem wir die Alpen auf den Winter vorbereitet haben, müssen wir nun auch unten im Tal diverse Dinge vor dem Winter erledigen.
Ab zum Coiffeur
Eine dieser Arbeiten ist das Scheren des Rindviehs. Jedes Jahr nach dem Einstallen schert Familie Gisiger ihre Kälber, Kühe und Rinder. Dieses Jahr war das Ganze meine Aufgabe.
[IMG 2]Im Stall hat es zwei Selbstfanggitter, die man unabhängig voneinander schliessen kann. Damit nun nicht alle Kühe die ganze Zeit im Fanggitter stehen müssen, habe ich nur das hintere geschlossen und mit den Stallgittern eine Abtrennung gemacht. So konnte ich etwa fünf Kühe gleichzeitig einsperren und ihnen den Schwanz, die Hinterbeine und den Rücken bis vorne an den Kopf scheren. Die meisten hörten auf, zu fressen, weil sie die Prozedur so liebten.
Nur wenige waren nicht so begeistert von meinem Vorhaben. Diese Arbeit machte mir viel Spass, auch wenn ich mehrere Tage brauchte, bis ich alle fünfzig Kühe geschoren hatte.
Alle heimgeholt in den Stall
Bis Ende November waren noch zwei Gruppen von Gusti draussen. Nachdem in erhöhten Lagen der erste Schnee gefallen war, holte Alain die Rinder, die oberhalb von Ollon auf der Weide waren, auf den Talbetrieb.
Mit dem Viehanhänger und dem Reform war das gar nicht so einfach und ziemlich rutschig. Zum Glück ist aber alles gut gegangen. Ich musste neben dem Stall die Weide einzäunen, damit die Tiere dort noch ein wenig draussen fressen können.
Etwa 4 Hektaren direkt um das Haus herum teilte ich in zwölf Parzellen ein, mit dem Ziel, die Weide sauber abweiden zu lassen. In den ersten Dezembertagen war das Wetter aber so schlecht und es regnete so viel, dass es für die Gusti draussen nicht mehr so spassig war. Deshalb holten wir nun auch sie in den Stall – so habe ich wieder etwas zu tun mit Scheren.
Zur Person
Selina Eberhard aus Messen ist 19 Jahre alt und absolviert das Vorstudienpraktikum Agronomie bei der Familie Gisiger in St-Triphon VD. Es ist ein Milchviehbetrieb mit Alpwirtschaft.