Ich heisse David Leuthard und bin im zweiten Lehrjahr als Zierpflanzengärtner. Mein Highlight diese Woche war das Ernten vom Rhabarber. Eine Bestellung von der Bäckerei kam rein: Sie wollen so viel, wie wir geben können. Ich und meine Ausbildungsverantwortliche hatten dafür Zeit bis um 11 Uhr. Das war an einem regnerischen Morgen.

Nährstoffzugaben wirkten

Wir zogen unsere regenfeste Montur samt Gummistiefeln an. Mit je einer Schubkarre aus dem Schopf liefen wir auf die Felder. Die vier Rhabarber-Reihen sind 25 Meter lang. Unfassbar finde ich, wie schnell die Stöcke derart riesig werden konnten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Nährstoffzugaben von Kompost und Mist dafür verantwortlich sind. Verblüffend finde ich auch, wie stark die Stiele mit der Pflanze verwachsen sind. Beim Ernten wird nicht gebrochen, sondern gezogen. Die Hand legt man so tief wie möglich an den Stiel-anfang. Mit einem, oder zwei kräftigen Ziehbewegungen sollte sich der rote Stiel lösen, ohne zu brechen.

Voll im Erntefieber

Nach über hundertmal Stängelziehen spürte ich die Belastung in meinem Körper, doch andererseits kam ich ins Erntefieber und wollte damit nicht aufhören. Sieben Schubkarren und 106 Kilogramm kamen zusammen und das ohne Blattmasse. Mit einem Messer schnitten wir die enorm grossen Blätter ab, denn diese brauchen die Bäcker nicht. Noch vor 11 Uhr haben wir alle Stiele gewaschen und gewogen. Es ist dieses Gefühl, dass man beim Ernten hat, weshalb ich es liebe, Gärtner zu sein. Dabei nicht fehlen darf natürlich der Hut.

 

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