Auf meinem Lehrbetrieb von Anita und Stefan Krähenbühl in Greng im Kanton Freiburg sind wir seit Wochen am Kartoffelgraben. Der Biobetrieb umfasst 46 Hektaren. Davon sind 22 ha Kunstwiese und sechs Hektaren Ackerbau Mais, Weizen, Soja und Raps. Zudem werden auf 13 ha Konsumbohnen, Kohlarten, Süsskartoffeln und Speisekartoffeln angebaut. Etwa zwei Wochen nach der Krautvernichtung ist der richtige Zeitpunkt zum Ernten gekommen.
Das Blattwerk wurde zerstört
Leider hat es auf dem Lehrbetrieb am 4. Juni stark gehagelt. Bei den Frühkartoffeln wurde das Blattwerk zerstört und das Wachstum vermindert. Ab Mitte Juni hat es wochenlang geregnet, so dass die Kartoffel im Wasser lagen und vor allem bei der Sorte Annabelle viele Kartoffeln verfault sind. Aufgrund der Wetterverhältnisse herrschte erhöhter Krautfäuledruck (starker Regen, Staunässe, nasses Klima, Sporenbildung) und wegen der intensiven Regenfälle und des Hagelschlags sind die Kartoffeldämme «zusammengedrückt» worden.
Läden und Grossküchen nehmen auch mal weniger schöne Kartoffeln an
Vor allem bei den Lagerkartoffeln in den mittelschweren Böden haben wir auf der Erntemaschine viele Erdknollen zu erlesen. Mit der vorgängigen Bewässerung können wir den Kartoffeldamm an der Oberfläche aufweichen, es erleichtert die Ernte und schont die Kartoffeln. Auf der Erntemaschine trennen wir die Kartoffeln von Erdknollen, Steinen, faulen, unförmigen und mangelhaften Kartoffeln. Um die Nahrungsmittelverschwendung möglichst gering zu halten, werden die unförmigen und zu grossen Kartoffeln aussortiert und an gewisse Läden und Grossküchen geliefert. Bei der Ernte ist der Lehrmeister immer mit auf dem Kartoffelvollernter und die Lernenden fahren abwechslungsweise den Traktor.