Mit dem wärmeren Wetter «kickt» die Vegetation bereits; alle Gräser, Leguminosen und Kräuter wachsen. Aber nicht nur die gewollten Gräser wachsen, sondern auch die ungern gesehenen.

Eine hartnäckige Pflanze

Zu den sogenannten Unkräutern gehören Disteln, Kreuzkraut und auch die Blacke. Sie ist eine sich schnell vermehrende Plage. Mit ihren grossen Blättern verdeckt sie die anderen Pflanzen, stiehlt ihnen das Sonnenlicht und hindert sie somit an einem schönen Wachstum.

Und sie ist mit ihren Pfahlwurzeln eine äusserst robuste Pflanze. Sie kann mit ihrer tiefen Wurzel auch bei geringem Niederschlag genug Wasser und Nährstoffe aus dem Boden ziehen. Die Gräser mit den eher oberflächlichen Wurzen haben je nach Bedingungen mehr Mühe. Die Blacke vermehrt sich durch die Wurzeln sowie die Samen, daher nennt man sie ein Wurzel- und Samenunkraut. Die Blacke wird bei uns in der Klasse liebevoll «hüere Nährstoffräuber» genannt. Sie ist ein Phänomen und kann auch bei nicht korrektem Entfernen der ganzen Wurzel wieder austreiben.

Gutes altes Blackeneisen

Blacken kann man manuell oder auch mit einem Spritzmittel bekämpfen. Auf meinem Lehrbetrieb wird noch alles von Hand entfernt. Für diese Arbeit gibt es extra ein Instrument, das Blackeneisen. Wichtig ist es, dass man die ganze Pflanze samt der kompletten Wurzel entfernt. Es braucht eine gewisse Übung und viel Ausdauer, um die Felder abzulaufen. Am besten funktioniert es, wenn der Boden noch ein wenig feucht ist und man sich nicht kreuz und quer auf dem Feld bewegt. Einen positiven Aspekt gibt es: Ein Fitnessprogramm wird überflüssig und der Schrittzähler explodiert.

Zu beachten ist ebenfalls, dass Blacken nicht auf dem Feld liegen bleiben dürfen oder auf dem Mist landen. Die Samen der Blacke sind äusserst resistent und können bei guten Bedingungen auch noch 50 Jahre später gedeihen. Daher werden die Blacken in einen Container geworfen und der Müllabfuhr mitgegeben.

[IMG 2]Zur Person: Jan Lüscher ist 23 Jahre alt und kommt aus Muhen AG. Als erste Lehre hat Lüscher Maler EFZ gelernt. Die zweite Lehre als Landwirt hat er im August 2022 auf der Neualp in Eigenthal LU begonnen. Aktuell lernt Lüscher auf dem Betrieb Ottiger in Neudorf LU. Beide bisherigen Lehrbetriebe halten Mutterkühe. Jan Lüschers Ziel ist es, die landwirtschaftliche Lehre abzuschliessen und dereinst den elterlichen Betrieb zu übernehmen.