Der Frühling ist im Anmarsch, die Vögel zwitschern und überall beginnen die Traktoren zu brummen. Auch auf dem Bio-Betrieb von Familie Bracher in Alchenstorf BE ist schon einiges los. Schon bald sollen drei Hektaren Kartoffeln gesetzt werden. Nun hiess es, rauf auf den Traktor und ran an die Arbeit.
Beim Pflügen zeigte sich ein Problem
Zuerst musste die Wiese – 50% der Kartoffelfläche –gepflügt werden. Diese habe ich ein paar Tage zuvor mit dem Mulchgerät gestutzt. Bevor ich mit dem Pflügen begonnen habe, stellte ich zusammen mit meinem Chef den Pflug ein. Nach dem alles so ist, wie es sein sollte, machten wir uns auf den Weg ins Moos.
Die ersten paar Zeilen pflügte mein Chef um eventuelle Korrekturen zu betreiben. Danach übergab er mir das Steuer. Ich pflügte und pflügte, was das Zeug hält. Doch es stellte sich ein Problem heraus: Weil bereits Anfang April hohe Temperaturen und viel Wind herrschten, bestand die Gefahr, dass der Boden austrocknen könnte. Es mussten also Massnahmen ergriffen werden: 1. Das Gepflügte mit der Prismawalze rückverfestigen. 2. So wenig wie möglich im Boden herum rühren. Denn jedes Mal wenn der Boden bearbeitet wird, kommt wieder neu Luft in den Boden und die Erde, die etwas tiefer und feuchter ist, kommt hoch an die Sonne und trocknet somit aus. Als nächsten Schritt zog ich die Federzahnegge über das Feld. Damit sollten die grossen Klumpen etwas zerkleinert werden.
Der frühe Vogel fängt den Wurm
Auf den anderen 50% der Kartoffelfläche wuchs im Vorjahr Körnermais. Deshalb musste diese Fläche nicht gepflügt werden, es reichte die Stoppeln und das Maisstroh mit dem Grubber in den Boden einzuarbeiten.
Am Montagmorgen ging ich anstatt in den Stall, direkt mit der Kreiselegge los. Mit dieser Maschine verfeinere ich einerseits das Saatbeet, da es für die Kartoffeln relativ fein sein muss, andererseits wird der Boden zusätzlich ausgeebnet. Ich musste so früh anfangen, da am Nachmittag die Kartoffeln durch einen Lohnunternehmer gesetzt werden sollten. Ich wurde noch rechtzeitig fertig. Mein nächster Job war nun, hinten auf dem vollautomatischen Setzgerät zu stehen und darauf zu achten, dass überall Kartoffeln transportiert werden und wenn nötig, den Kartoffelhaufen im Behälter nach zu stossen.
Es wurden 170 Aren Saatkartoffeln mit einem Abstand von 23 cm und 150 Aren Industriekartoffeln mit einem Abstand von 25 cm der Sorte Agria gesetzt. Die Industriekartoffeln haben deshalb mehr Abstand zwischen den Knollen, weil diese später geerntet und dadurch auch grösser werden. Um 19 Uhr waren alle Kartoffeln im Boden.
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