Mein Lehrbetrieb in Wiggiswil BE hat 65 Milchkühe mit Kälberaufzucht und Mastkälbern. Wir haben im Moment um die 15 Mastkälber, die wir bis maximal 160 Tage mit Ad-Libitum-Fütterung und Heu mästen, bis sie ein optimales Gewicht haben.
Um mein Erlebnis zu teilen, muss ich von Anfang an erzählen. An einem Morgen hat die Kuh Olivia zwei gesunde Kälber auf die Welt gebracht und schon da hat man gemerkt, dass diese Zwillinge viel Power haben. Als sie zwei Tage alt waren, habe ich sie in die Iglus gebracht, wo wir sie bis 42 Tage mit dem Saugkessel tränken. Nach den 42 Tagen kommen sie dann in den grossen Stall zu den Mastkälbern.
In der Holzwand gelandet
Als die 42 Tage vorüber waren, habe ich dem ersten Zwilling das Halfter anlegen wollen und in diesem Moment machte es sich der zweite Zwilling zur Aufgabe, mich von hinten zu überraschen und mit vollem Schwung in mich rein zu rammen. Da es so überraschend war, hat er es geschafft, dass ich über das andere Kalb geflogen und so mit voller Wucht in der Holzwand gelandet bin. Dies blieb den beiden Kälbern.
Solche Spielchen machen Freude
Nun, da sie grösser sind, versuchen sie es jeden Tag immer wieder, wenn ich beim Einstreuen bin. Sie schleichen sich von hinten an und kommen dann mit einem guten Tempo auf mich zu gerannt und versuchen, mich zu Fall zu bringen. Meistens gelingt es ihnen jedoch nicht mehr.
Als Kalber-Chef habe ich alle Kälber unter meiner Aufsicht und es gibt immer wieder solche Vorfälle, dennoch machen mir diese Spielchen mit den Kälbern immer wieder aufs Neue Freude.
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