Der Ursprung des Vereins Genussregion Wilchingen-Osterfingen-Trasadingen geht auf das Jahr 2008 zurück: Damals reichte eine Projektträgerschaft beim Bund eine Projektskizze ein, um vor allem den Weinbau und den Weinabsatz zu fördern. Im Jahr 2011 wurde das von Bund und Kanton finanziell unterstützte Projekt zur regionalen Entwicklung Wilchingen-Osterfingen-Trasadingen (PREWO) gegründet, welches 2012 in die Startphase trat. In den Jahren danach wurden Projekte wie das fasstastische Hotel in Trasadingen, die Apérogruppe der Landfrauen, erlebbare Weinkeller, ein dezentrales Hotel, aber auch die Sanierung und Erweiterung der Osterfinger Bergtrotte lanciert und umgesetzt. Die eigentliche Projektphase mit Investitions- und Beitragshilfen von Bund und Kanton wurde Ende 2018 abgeschlossen.

Schlussbericht ist erstellt

Nach Abschluss der Projektphase fand Mitte Mai in Wilchingen SH die erste Generalversammlung der Genussregion Wilchingen-Osterfingen-Trasadingen statt, der Nachfolgeorganisation des PREWO. "Das PREWO-Dossier umfasste 17 einzelbetriebliche Teil­projekte sowie zehn ge­meinschaftliche Massnahmen. Es sah Investitionen von rund 12,6 Millionen Franken und eine Steigerung der Wertschöpfung von rund 3,4 Millionen Franken pro Jahr vor", hielt ­Geschäftsführerin Lisa Lan-dert fest. Aktuell gehören dem Verein Genussregion zwei Gemeinden an, 36 Leistungsträger, 14 Firmen, drei Rebbaugenossenschaften und 94 natürliche Personen. Der Schlussbericht zur Projektphase ist an die zuständigen Stellen des Kantons abgeliefert worden und wird auch dem Bundesamt für Landwirtschaft zur Genehmigung vorgelegt werden.

Ausgeglichene Rechnung

Im letzten Geschäftsjahr des PREWO weist die Rechnung mit Aufwendungen von 504 500 Franken einen Ertragsüberschuss von 9100 Franken aus. In die letzten Projektinvestitionen flossen 143 000 Franken, 291 100 Franken gingen an Teilprojektträger. Die eigentlichen Tourismusaktivitäten verursachten Kosten von 36 500 Franken.

Auf der Ertragsseite steuerten Bund und Kanton rund 370 000 Franken bei. Zugleich leisteten Teilprojektträger entsprechend ihrem Förderbei-trag 1 Prozent an Abgaben. An Mitgliederbeiträgen flossen 16 000 Franken in die Vereinskasse und aus dem Tourismusgeschäft waren es 55 700 Franken. Rechnungsführerin Rosmarie Widmer Gysel zeigte auf, dass der Verein im vergangenen Jahr mit dem Gruppengeschäft einen beachtlichen Deckungsbeitrag von über 19 100 Franken erwirtschaftete. Nach Abschluss der Projektphase sind nun für das Jahr 2019 deutlich kleinere Zahlen budgetiert.

So rechnen die Verantwortlichen bei einem Aufwand von 118 000 Franken mit einem Ertragsüberschuss von 4700 Franken. Auf der Ertragsseite werden wiederum Teilprojektträger nach der Grösse des Förderbeitrags bemessene Abgaben abliefern und damit 48 000 Franken in die Kasse beisteuern. Aus dem Tourismusgeschäft werden Erträge von knapp 59  000 erwartet. Auf der Kostenseite sind Personalkosten von 48 150 Franken budgetiert.

Diskussionslos stimmten die Mitglieder auch der Einführung einer Fachstelle Landschaft und Wein zu. Diese kommt mit dem Schulterschluss der verschiedenen kommunalen Tourismusorganisationen im Klettgau zum Tragen. Mit der Rückführung der Organisation des PREWO in einen einfachen und selbständigen Verein wurden Aktuarin Claudia Gysel und Kassierin Rosmarie Widmer Gysel in den Vorstand gewählt. Auf die nächste Generalversammlung steht eine Statutenänderungen an, um den Verein auf die neuen Ziele und Aufgaben auszurichten.

Zahlreiche Aktivitäten

Die Genussregion hat an der Ausschreibung für den Schweizer Weintourismuspreis 2018 teilgenommen. "Wir schafften es bei 62 eingereichten Dossiers unter die besten zehn und rangierten auch unter die drei besten aus der Deutschschweiz", zeigte sich Vereinspräsident Fritz Vögele erfreut. Zudem war die Genussregion an der Veranstaltung "1001 Gemüse" in Rheinau, an der Oltener Messe MIO sowie an der Glarner Messe in Näfels präsent.

Im Laufe des Sommers wird Geschäftsführerin Lisa Landert den Verein Genussregion verlassen und im BLW eine neue Herausforderung annehmen. Sie wird auf Bundesebene Deutschschweizer Projekte betreuen, die mit dem Schaffhauser Projekt Genussregion vergleichbar sind.Roland Müller