Die Verarbeiter Terralog und fenaco suchen Kartoffeln der Sorte Agria für die Verarbeitung, sie rufen die Produzenten direkt an, weil sie kurzfristig Kartoffeln für die Verarbeitung suchen.
Gesunde Marktlage für Kartoffelproduzenten
Dass das Angebot knapp ist, bestätigt auch Ruedi Fischer aus Bätterkinden BE, Kartoffelpflanzer und Präsident der Vereinigung Schweizerischer Kartoffelpflanzer. "Dass die Verarbeiter schon August aktiv Kartoffeln suchen, beweist, dass der Kartoffelmarkt in einer für uns für uns Produzenten gesunden Marktlage ist", kommentiert Fischer. Die Produzentenpreise der Frühkartoffeln sind aktuell Fr. 9.50 je 100 Kilo höher als vor einem Jahr.
Frühkartoffeln gingen weg wie warme Weggli
Fischer weiss den Grund. "Der Verkauf der Frühkartoffeln lief gut, auch in der Ferienzeit", stellt Fischer fest. Ausserdem seien die Lager der Kartoffeln aus der Ernte 2018 schon viel früher aufgebraucht gewesen als geplant. "Deshalb ist auch die Ernte der frühen Kartoffeln schon weiter fortgeschritten als in anderen Jahren", erklärt Fischer. Dazu hätten die Kartoffeln unter der Kälte im Mai und der Sommerhitze im Juli gelitten, deshalb seien auch die Kaliber der Kartoffeln kleiner als sonst üblich ausgefallen, wie man es täglich bei den frisch gegrabenen Kartoffeln feststellen könne.
"Hohe Preise sind gerechtfertigt"
Wie präsentieren sich aktuell die Kartoffeln auf den Feldern? "Die Qualität der Frühkartoffeln war bisher ausgezeichnet, leider kommt aber bei den Lagerkartoffeln hie und da die Krankheit Schorf vor", stellt er fest. Ruedi Fischer weiss, dass die Ertragserhebungen bei den Kartoffeln für den 19. und den 20. August geplant sind. "Diese Probegrabungen werden uns ermöglichen, die Ernte 2019 zu schätzen", blickt er voraus. "Stand heute gehen ich davon aus, dass die Produzentenpreise 2019 für die Lagerkartoffeln über dem mittleren, vereinbarten Preisband liegen werden", betont er. Das sei gerechtfertigt, denn im Sommer 2019 hätten die Bauern auch mehr Aufwand mit bewässern gehabt.