Seit dem 26. Mai ist die durch die Viehzucht- und Alpgenossenschaft (VAG) Schmitten auf der Riggisalp neuerstellte Käserei in Betrieb. Mit der Verkäsung der Milch, welche dank der neuen Alpkäserei ermöglicht wird, unterstützt die Genossenschaft eine rentable Bewirtschaftung der prächtigen Weiden in der Gemeinde Jaun. Die Investition von rund 400 000 Franken bringt höhere Wertschöpfung. Mit dem Besucherraum stellt die, nach strengen Vorgaben der Branchenorganisation du Gruyère erstellte Käserei mit ­offenem Feuer, auch ein touristische Aufwertung der Region dar.

Lange Planung für die Alpkäserei

Mit der Realisierung der Alpkäserei auf der Riggisalp geht für die VAG ein lange ersehnter Wunsch in Erfüllung. Bereits 2009 fand eine Ortsbesichtigung mit Vertretern der Branchenorganisation (BO) du Gruyère statt, wie Sekretär und Kassier Hugo Roggo berichtete. Die Planung wurde im Herbst 2019 Architekt Beat Spicher übertragen. Als Koordinator auf der Baustelle wirkte Walter Krummen, Litzistorf. Der Verwaltungsrat seinerseits kümmerte sich um die Erlangung eines Kontingents für die Herstellung von Alp-Gruyère AOP bei der BO in Pringy. Der VAG wurde ein Kontingent von 100 000 kg Milch zugestanden. Die Bedingung war jedoch, dass die Einrichtung der neuen Alpkäserei nach den Grundsätzen der BO erfolgen muss. An den zwei Türmen hängen Kessi, eines mit 1400 Liter und eines mit 400 Liter Fassungsvermögen.

Greyerzer vom offenen Holzfeuer

Die Milch wird mit offenem Holzfeuer erhitzt. Zur Käsereieinrichtung gehören weiter die Presse, das Salzbad, das Labor und ein kleiner Lagerkeller. Statt einen elektrischen Boiler einzurichten, wird das Heisswassers in einem Wäschehafen aufbereitet. Der hergestellte Alpkäse hat einen Durchmesser von 60 Zentimetern und ein Gewicht von 30 kg. Ein kleiner Besucherraum erlaubt es interessierten Personen Einblick in die Käsefabrikation zu erhalten. Die Genossenschaft ist stolz auf diese Alpkäserei. Sie dürfte für die BO zu einem Vorzeigebetrieb werden. Die Familie Arthur und Renate Pellet-Kolly mit ihren drei Kindern zog am 25. Mai mit 50 Kühen auf die Riggisalp. Am folgenden Tag wurde erstmals Käse gefertigt. In den letzten Tagen zuvor herrschte noch Hektik, damit die Einrichtung für den Start funktioniert.

Der Verkaufspreis entscheidet über definitiven Milchpreis

Käsermeister Bernard Schneuwly, Schmitten, ist Lohnkäser der Genossenschaft. Für ihn hat sie in der Alphütte Staldenhaus die Wohnung saniert. Als Milchkäuferin übernimmt die Genossenschaft die Milch der Hirtenfamilie. Von der Absauganlage fliesst die Milch direkt in die Alpkäserei. Der Milchpreis wird ­aufgrund des Verkaufspreises festgelegt. Die Wägung und Taxierung der Käselaibe erfolgt nach etwa hundert Tagen. Über den Sommer richtet die Genossenschaft dem Milchlieferanten Akonto-Zahlungen aus. Vom Salzbad gelangen die Laibe in den kleinen Lagerkeller. Nach zehn Tagen werden sie vom Käsekäufer Lustenberger und Dürst in den Reifekeller in Heitenried überführt.