«Ich gehe mit einem unguten Gefühl an diese Veranstaltung», sagt Andreas Boog. Der Präsident der Coop Labelproduzenten (CLP) ist für heute Freitag von Coop in die Umwelt-Arena nach Spreitenbach AG eingeladen. Der Abnehmer will hier über «Naturafarm Porc ab 2021» informieren. Details liegen noch keine vor, aber gemäss übereinstimmenden Informationen von Branchenkennern werden die Schweine aus dem Coop Naturafarm (CNf) Porc-Programm von IP-Suisse übernommen.

Stockender Absatz bei Coop

Coop tat sich zuletzt schwer mit seinen Labelschweinen. Einerseits stockt der Absatz, was 2019 zu einer Reduktion um 30 Prozent auf rund 220 000 Tiere geführt hat, andererseits ist die fixe Prämie von 50 Rp./kg SG dem Grossverteiler ein Dorn im Auge. IP-Suisse hat für seine knapp 500 000 Schweine eine flexible Prämie zwischen 20 und 40 Rp./kg SG vereinbart. Zuletzt erreichte man einen Schnitt von rund 28 Rp.

Produzenten nicht am Tisch

Offenbar soll dieses für die Produzenten weniger attraktive Prämiensystem ab 2021 für das ganze entstehende Breitenlabel unter IP-Suisse-Aufsicht gelten. Gleichzeitig will man aber die Haltungsanforderungen für sämtliche Lieferanten auf die schärferen CNf-Anforderungen erhöhen. Die Kontrolle im IP-Bereich übernimmt neu – wie bisher nur bei CNf – der Schweizer Tierschutz STS. Das bedeutet für die IP-Suisse-Produzenten schärfere Kontrollen als bisher. Unter dem Strich lautet das Fazit also, dass entweder die Prämien für CNf sinken oder die geforderten Leistungen für IP-Suisse erhöht werden. Dass sie an den Verhandlungen nicht beteiligt waren, ist für die Produzenten deshalb stossend.