Daniel Vetterli sprach an der Generalversammlung von Neuanfang und Aufbruch. «Frühling ist der Moment, wo die Natur wieder erwacht. Das wünsche ich mir auch für unsere Genossenschaft», sagte der TMP-Präsident vor 180 Anwesenden. Der Vorstand hat im vergangenen Jahr drei Ressorts gebildet und analysiert: Finanzen/Liegenschaften, Profi Milk und Kommunikation. Das wohl wichtigste ist der Bereich Kommunikation und Marketing. «Hier gibt es am meisten zu tun», räumte Vetterli ein. Agromarketing Thurgau hat den Werbeauftritt der TMP unter die Lupe genommen. Geschäftsführerin Simone May stellte die aufgegleiste Strategie vor.

Werben mit «Milchschnauz»

An den Farben im TMP-Logo (blau, grün, weiss) will man festhalten. Neu wird die Visualisierung. Mit dem «Milchschnauz» will man sich bewusst abheben. Das Bild, das May präsentierte, zeigte einen Jungen mit Milchschnauz und Milchglas in der Hand. Dieser Junge soll nicht der einzige Botschafter bleiben. Um den Auftritt regional zu verankern, führt Agromarketing an der Wega einen Fotowettbewerb rund um die originellsten Milchschnauz-Bilder durch.

Daniel Vetterli möchte beim Marketing seine Milchbauern stärker einbinden. «Sie sind die stärksten und glaubwürdigsten Botschafter.» Mit Hof-Brunches soll die Bevölkerung auf die Betriebe eingeladen und von (Milch-)Produkten mit Schweizer Herkunft überzeugt werden. Der erste solche Anlass findet am 12. Mai zum Muttertag auf dem Betrieb von Daniel und Käthi Vetterli in Rheinklingen statt.

Die Öffentlichkeitsanlässe werden auch vom Dachverband Schweizer Milchproduzenten SMP unterstützt. Die SMP offeriert sogenannte Sponsoringpakete mit Werbeartikeln im Wert von 350 bis zu 800 Franken. Voraussetzung ist, dass es sich beim Veranstalter um ein TMP-Mitglied handelt. Gesponsert wird nur ein Event pro Milchproduzent. Das Gesuch muss beim TMP gestellt werden.

Bessere Vernetzung

Über das Ressort Profi Milk informierte Vorstandsmitglied Peter Altweg. Profi Milk ist eine Fachgruppe des TMP in Zusammenarbeit mit dem BBZ Arenenberg, die im Februar gestartet ist. Gemeinsam werden Tagungen und Kurse für Milchbauern organisiert. Das Angebot ist eine Ergänzung zum bestehenden Dienstleistungsangebot des TMP. Im Vordergrund stehe die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Betrieben, Verband und Beratung, führte Altweg aus. «Wir wollen guten Betrieben helfen, besser zu werden und von ihnen lernen.»

Frauen für Vorstand gesucht

Auffallend am Dienstagabend war, dass viele Frauen ihre Männer begleitet hatten, 30 waren es. Auch dies ein Anliegen von Daniel Vetterli, «weil Frauen die Dinge anders betrachten und angehen». Gerade in Marketing und Kommunikation hätten Frauen oftmals das bessere Gespür. Der Vorstand würde sich wünschen, dass man das Gremium um zwei bis drei Frauen ergänzt. An der DV standen keine Kandidatinnen zur Verfügung. «Wir werden in einem Jahr wieder mit diesem Traktandum kommen», kündigte Vetterli an.

Nein zu Aktienkauf

Bei den ordentlichen Traktanden am meisten zu reden gab ein Antrag des Vorstandes, die Beteiligung an der Hochdorf AG mittelfristig auf drei Prozent des Aktienkapitals zu erhöhen. «Damit würden wir ein Zeichen für den Standort Sulgen setzen», betonte Daniel Vetterli. Die TMP ist seit 2002 Mitaktionärin und hält etwa 10 000 Aktien. Trotz jüngster Turbulenzen bei der Hochdorf AG ist der Vorstand der Meinung, dass sich diese Investition auszahlen wird.

Seine Basis konnte Vetterli nicht überzeugen. Mit 77 Nein- zu 55 Ja-Stimmen wurde der Antrag bachab geschickt. Diejenigen Milchbauern, die sich zu Wort meldeten, äusserten ­Bedenken, weil bei Hochdorf derzeit vieles unsicher und unklar ist. Ausserdem müsste die Genossenschaft TMP Fremdkapital aufnehmen, um die Aktien kaufen zu können. Mit dem heutigen Aktienkurs wären das 3,96 Millionen Franken (33 000 Aktien à 120 Franken). Ein zu hohes Risiko fand eine Mehrheit, unter anderem, weil auch unklar ist, ob und wie viel Geld an die Klägergruppe zurückbezahlt werden muss.