Eine Schweizer Erfolgsgeschichte Made in Aarwangen. Die BauernZeitung hat beim CEO der Langatun Distillery AG, Christoph Nyfeler, nachgefragt, was ein Whiskey aus der Schweiz zum Erfolg braucht.

Christoph Nyfeler, Whisky aus der Schweiz – macht das Sinn?

Christoph Nyfeler: Ja klar, alles macht Sinn, wenn man es mit Leidenschaft macht und konsequent auf Qualität und Spezialitäten setzt. Die Langatun Distillery AG exportiert rund um die Welt, nicht weil die Welt uns braucht, aber weil wir es wollen. Ich würde mir mehr Präsenz der Schweizer Produkte im Ausland wünschen. Das kann uns allen nur helfen.

Lohnt es sich, Schweizer Destillate zu exportieren?

Absolut. Der internationale Markt für Whisky hat sich in den letzten sieben bis acht Jahren auch für Produkte aus nicht ganz so traditionellen Märkten extrem geöffnet. Man muss sich die Märkte jedoch genau aussuchen und sie dann auch aktiv bearbeiten. Von alleine verkauft sich Schweizer Whisky nach wie vor nicht.

Vor- und Nachteile gegenüber europäischen Anbietern?

Die Schweizer haben eine lange Tradition beim Brennen und einige wenige (z. B. Etter) haben es bereits vor Jahrzehnten geschafft, sich als Top-Qualitätsprodukte international zu platzieren. Wir Schweizer können brennen und wissen, was höchste Qualität ist. Davon leben wir! Nachteile sehe ich nur im grösseren administrativen Aufwand den wir haben, jedoch bleibt das im überschaubaren Rahmen.

Was unterscheidet den europäischen vom schweizerischen Markt?

Ich denke nicht, dass es den europäischen Markt im eigentlichen Sinne gibt. Die EU und die Konsumenten haben kein homogenes Verhalten über die Landesgrenzen hinweg. Über England wird nach dem Brexit die internationale Kundschaft bedient werden. Und es wird viel online bestellt. In Deutschland ist der Fachhandel extrem wichtig. In Holland muss man an Messen präsent sein um zu punkten, in Frankreich läuft vieles über die guten Beziehungen des Importeurs und in Italien fokussiert man sich auf die beiden Städte Mailand und Turin.

Gibt es einen Traummarkt, der noch nicht erobert werden konnte?

Man kann Langatun sogar in Japan, im Libanon und nun in den USA kaufen. Eigentlich sind wir absolut glücklich mit unseren Märkten. Wenn eine neue Anfrage kommt, dann prüfen wir diese natürlich.

Weitere Informationen: www.langatun.ch­