Das kürzlich eingereichte Importgesuch der Branchenorganisation Milch (BOM) für 1000 t Butter hat für einigen Unmut gesorgt. Viele Produzenten ärgern sich, dass ihnen nach wie vor 3,6 Rp./kg abgezogen werden, um unter anderem Milchfett zu exportieren.
BOM will Pulver-Preissignal
Nun ist die Butter knapp geworden, weil die Käseproduktion mit B-Milch attraktiver ist, als die Butterherstellung. Mit ein Grund dafür sind die schlechten Preise für das Koppelprodukt Magermilchpulver, ein Trend, der durch die Corona-Krise noch verstärkt wurde.
Bei der BOM macht man sich nun intensiv Gedanken darüber, wie man die Inlandversorgung mit Butter verbessern könnte, sagt Geschäftsführer Stefan Kohler. «Dafür müsste man dem Magermilchpulver einen besseren Wert geben», sagt er. Ob und wie genau man das bewerkstelligen will, ist noch offen.
Fest steht aber, dass der BOM-Vorstand nächste Woche über das Thema debattieren wird. Im Vordergrund steht dabei eine Preisstützung des Milcheiweisses mit Hilfe der Mittel im Fonds Regulierung, die an sich für die Butterpreisstützung vorgesehen sind.
14 Mio Fr./Jahr möglich
Da für Butterstützung aber derzeit kein Bedarf besteht, ist der Fonds mit 10 Mio Fr. geäufnet. Er ist so voll, dass die Verarbeiter seit September 2019 auf den dafür vorgesehenen Abzug von 0,9 Rp./kg verzichten. Laut Kohler könnten aber bei ganzjährigem Abzug 14 Mio Fr. generiert werden, genug für ein kräftiges Preissignal für Magermilchpulver. Offenbar stehen die Chancen für eine solche Lösung nicht schlecht.