Auf der Allmend Buochs/Ennetbürgen NW breitete sich die Borstenhirse in den vergangenen beiden trockenen Sommern stark aus. Ein Grund dafür ist der flachgründige Boden, nach 15 bis 25 cm Oberboden kommt bereits Schotter. Die Fläche ist sehr trockenheitsexponiert und die erwünschten Gräser haben es schwierig. Dank der geschwächten Konkurrenz keimt die Borstenhirse in den Lücken zwischen den Italienischen Raigras-Horsten.

Vielfältige Verbreitung

Durch das Einführen des Emds, welches Borstenhirse enthält, fallen auch immer Samen der Hirse aus den Ladewagen auf die Strassenränder. Das Strassenbankett besteht aus einer geringmächtigen Erdschicht über Koffermaterial. Die ähnlichen Bedingungen wie auf dem Flugplatz lassen die Samen gut keimen. Vom Strassenrand aus kann sich die Borstenhirse in der Parzelle ausbreiten. Durch das Kreiseln gelangen die Samen weiter in die Parzelle, wo sie sich bei fehlender oder geschwächter Konkurrenz durchsetzen. Die Trockenheit in heissen Sommertagen begünstigt dies.

Ein verlängerter Schnittintervall verstärkt die Problematik, da die Borstenhirse bereits nach vier bis fünf Wochen keimfähige Samen ausbildet. Auch Vögel können die Samen verbreiten.

Konkurrenz fördern

Ausreissen verhindert die Versamung, ist jedoch sehr zeitaufwendig. Besser ist es, der Hirse gar keine Chance zu bieten, sich zu etablieren. Dazu verhelfen eine dichte Grasnarbe und standortangepasste Gräser. Trockenheitsexponierte Stellen sollten mit trockenheitsresistenteren Gräsern wie Kammgras, Knaulgras, Rohr- und Rotschwingel übersät werden oder die Leitgräser sollten regelmässig versamen können.

Dazu kann ein Sommeraufwuchs während einer Trockenphase stehengelassen werden. Dadurch werden der Boden und die Horste besser vor dem Austrocknen geschützt und den Borstenhirsen-Samen fehlt das Licht zum Keimen.

Weiter sollte ein höherer Schnitt (ideal ist über 8 cm) gewählt und die Gülle gut verdünnt und vor leichtem Regen ausgebracht werden, vor allem bei den Sommernutzungen.