In den vergangenen Tagen wurden die letzten Rapsparzellen gesät. Nun ist eine regelmässige Kontrolle der auflaufenden Rapspflanzen unerlässlich. Vielerorts sind die ersten Erdflöhe eingeflogen. Der Hauptschaden entsteht, wenn sich die Larven in die Blattstiele einbohren und sich bis zum Vegetationskegel durchfressen und diesen zerstören. Durch das Einstichloch kann zudem Wasser eindringen, wodurch Auswinterungsschäden entstehen können. In der Regel ist der Frassschaden an den Keimblättern weniger bedeutend. Hier sind vor allem unregelmässige, lückige und schwach entwickelte Bestände gefährdet.
Bekämpfung nur mit Sonderbewilligung
Wird eine Behandlung gegen den Erdfloh nötig, so ist dies nur mit einer Sonderbewilligung der kantonalen Pflanzenschutzfachstelle erlaubt. Diese wird erteilt, wenn die Schadschwelle überschritten wurde. Im Keimblattstadium liegt diese bei 50 % der Pflanzen mit Frassstellen. Ist der Raps über dieses heikle Stadium hinaus, ist mit einer allfälligen Behandlung möglichst bis im Oktober abzuwarten. Mit einer späten Behandlung werden sowohl Larven als auch Käfer erfasst, zudem können dadurch Mehrfachbehandlungen und Zusatzkosten vermieden werden. Dies ist besonders wichtig, da Rapserdflöhe nur mit Insektiziden der Pyrethroidgruppe bekämpft werden können. Bei Mehrfachbehandlungen steigt das Risiko von Resistenzen stark an. Ungräser oder Ausfallgetreide im Raps können im Nachauflauf mit einem spezifischen Gräsermittel bekämpft werden. Eine Kombination mit einer Insektizid-Behandlung ist möglich.
Hohe Temperaturen nicht ideal für Gerstenaussaat
Schon bald wird auf den ersten Betrieben die Wintergerste gesät. Hier ist jedoch Geduld gefragt. Durch die hohen Temperaturen in diesen Tagen ist der Boden sehr warm. Sät man in solch warme Böden, besteht die Gefahr, dass die Gerste zu üppig in den Winter geht. Weiter sind früh gesäte Bestände stärker gefährdet, vom Gelbverzwergungsvirus befallen zu werden, das von Blattläusen übertragen wird. Mit einer Saat kann problemlos bis Anfang Oktober zugewartet werden. Dadurch umgeht man den Einflug der Blattläuse, die Gefahr für eine Infektion mit dem Gelbverzwergungsvirus nimmt deutlich ab. Wird trotzdem früh gesät, ist die Saatmenge auf jeden Fall zu reduzieren. Im Frühling ist es einfacher, dünne Bestände zu fördern, als dicke Bestände zu bremsen.